Dienstag, 3. Juni 2008

Lass uns mensen gehen!

12.00 Uhr - Mittagszeit. Der Campus quillt regelrecht über. Unzählige junge Menschen drängen sich aus der Uni ins Freie, die Kippe nach dem Seminar wird genossen, mehrere Stände unterschiedlichen Anliegens konkurieren um Schaulustige, alle Sitzgelegenheiten sind bis auf den letzten Platz ausgereizt, Gerede, Gelächter und ich mitten drin auf dem Weg zum nächsten Seminar, dass mich nicht wirklich reizt und ich mir Gedanken mache, wie ich die 1,5 h gut überstehe. Das erübrigt sich allerdings, als eine mir sehr vertraute Komilitonin - inzwischen Freundin - mir über den Weg läuft. Lass uns mensen gehen! Nun muss ich eingestehen, dass ich in meiner bisherigen, sehr kurzen Studenten-Karriere, nur 1 Mal in der Mensa war. Bei sämtlichen Komilitonen stößt das jedes Mal auf Unglauben und Waaaas? - Ausrufe bzw. Gesichter. Das liegt nicht daran, dass ich das Mensa Essen nicht mag oder wir zu wenig Mensen in Jena hätten, es gibt so gar 3, nein ich hab es nur nie geschafft. Mein Stundenplan ist in den 2 Semestern immer so voll gepackt gewesen, dass ich keine Freizeiten zwischen den Veranstaltungen habe und ich grundsätzlich in den Mensa-Öffnungszeiten immer eine Veranstaltung habe. Heute hab ich mich dennoch überreden lassen und so drängten wir uns gemeinsam in die völlig überfüllte Abbe-Mensa. Zu erst ein kurzer Blick auf den Speiseplan und danach der Thoska-Check - hab ich überhaupt noch Geld drauf? (Thoska= ein elektronischer Studentenausweis, der uns Studenten das Leben leichter machen soll, in dem wir damit sämtliche Verkehrsmittel benutzen können, in die Bibo kommen, Kopieren können und überall damit bezahlen können, vorausgesetzt wir laden das Ding vorher ordentlich auf ) Wir entschieden uns für Hähnchen mit Reis und Soße mit Pilzen. Durch sehr aktives Anstehen kamen wir auch an das Essen zügig ran. Klatsch drauf aufs Tellerchen und weiter in der Masse mitschwimmen. Die Studentin vor uns war mit jeglicher Zusammenstellung wohl nicht zu frieden und ließ sich von den eh schon gestressten Essenfrauen ihre Extrawünsche zusammenstellen. Nichts gibts - wo ist denn da der Einheitsgedanke. Es wird gegessen was auf den Tisch oder das Tablettchen kommt und fertig. Kasse passieren und nun nur noch einen Platz finden. Das wohl größte Problem. Zahlreiche Tische mussten wir abklappern, ehe wir 2 Plätzchen fanden, bei denen uns nicht ein "Besetzt!" oder berucksackte Stühle den Aufenthalt verweigerten. Fast wie im Film - nur das man hier nicht die einzelnen Tische nach den Klischées wie Außenseiter-Tisch, der Tisch der Coolen oder der Mathematikfreaks einteilen konnte. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Dafür war es zu voll und jeder kämpfte einfach nur um sein Mittagessen. Das Essen an sich war okay - wie man sich das so vorstellt in einer Großküche, wenig Gewürze, dafür reichlich und die Wahl zwischen fettig, frittiert, Fastfood mäßig oder weniger fettig, aber trotzdem noch mit der Garantie, danach einen viel zu vollen Magen zu haben. Dagegen half uns dann ein kleiner Spaziergang durch mir fremde Gässchen und ein kurzes Päuschen im Paradies. Zur nächsten Veranstaltung war ich wieder vorbildlich anwesend. Und jetzt warten alle aufs große Gewitter - eigentlich schon seit Gestern, doch ein echter Star, der in aller Munde ist und überall angekündigt ist lässt halt auf sich warten.

So sieht das dann von Außen aus.

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