Sonntag, 21. Juni 2009

Was lange währt...

Endlich - endlich ist er da. Mein Neuer. Ich hab mich neu verliebt. Es war ein schmerzhafter Abschied von meinem kleinen, süßen Alten, doch er hat sich gelohnt. Unsere erste Begegnung - am Samstagmorgen war Liebe auf den ersten Blick. Sehr elegant und chic anzusehn und innerlich ein Traum.
Mein erster Neuwagen. Nur für mich hergestellt. Seit Februar zählte ich die Tage und Wochen. Immer wieder verschob sich die Ankunft nach hinten, doch letzte Woche kam endlich der lang ersehnte Anruf.
Nach sämtlichen Formalitäten, Geldübergabe und Co. war er mein und es ging ab zur Jungfernfahrt. Toll wenn ein Blick auf den Kilometerstand lediglich 14 km anzeigt. Und alles riecht so wunderbar neu.
Schnell waren wir beide ein Team - mein kleiner 'Fabian' und ich. 200 m nach dem Autohaus wurde uns auch schon die Vorfahrt genommen - ein Grund die neue Hupe auszuprobieren. Die neuen Bremsen wurden dann auf der Landstraße getestet, die ein ausgewachsener Schwan offensichtlich zu seinem neuen Revier erklärt hatte. Aber alles läuft perfekt.
Ein schlechtes Gewissen stellte sich dann erst da Heim ein - ich habe mein erstes, eigenes, treues, kleines, hübsches, viel gefahrenes, betagtes aber doch lieb gewonnenes Auto verkauft. Ausgeliefert an die Presse - an die Schrottpresse. Einfach so. Der Ersatzschlüssel auf dem Schreibtisch mahnte mich immer wieder. Aber manchmal ist ein Abschied eben notwendig und richtig. Trotzdem vermiss ich dich, mein kleiner Clio - ich hab dich geliebt, und wir sind durch Höhen und Tiefen gegangen. Selbst ein Wildunfall konnte unserer Beziehung nichts an haben. Machs Gut!
Mit dem neuen, blauen Flitzer ging es heut das erste Mal nach Jena - und es fuhr sich super. Der Titelsong des Tages: "Hey - alles glänzt! So schön neu!" Peter Fox hört sich nun gleich doppelt so gut!

Freitag, 12. Juni 2009

Aufregend

Diese Woche war in jeglicher Hinsicht aufregend - sowohl positiv, als auch negativ. Sie begann aufregend mit Arbeit, ein wenig Stress aber auch sehr erfolgreich und schön. Das Depeche Mode Konzert hüllte Leipzig einmal mehr in Schwarz. Ich fühlte mich mit flatternden gelben Schaal und bunter Tasche ein wenig fehl am Platze, allerdings war ich ja zum Arbeiten da - und nicht zum Konzert schauen. Das Zapfen und Verkaufen war angenehm und ich durfte altbekannte Gesichter wiedersehn. Der Haken an der ganzen Sache war der nächste Morgen. Dieser tippte mir nämlich je näher er rückte immer heftiger auf die Schulter und erinnerte mich an das 2 stündige Referat, was ich um 8 in Jena halten sollte. Nach Arbeitsschluss, Aufräumen, Verabschieden, und Nachtfahrt fiel ich schließlich gegen 4 Uhr für 2 h ins Bett. Um 6 wurde ich vom Wecker und einer SMS der lieben Mama geweckt, die mir viel Glück wünschte und sich freue, dass ich heil wieder in Jena sei. Guten Morgen!
Aufgeregt, übermüdet und in der Hoffnung perfekt vorbereitet zu sein radelte ich zur Uni und....das Referat lief wie am Schnürchen. Es gab danach so gar Lob von den sonst so morgenmuffligen Studenten.
Somit war der erste große Kraftakt der Woche bewältigt. Nach komaartigem Schlaf wachte ich am Mittwochmorgen gegen 11 Uhr erholt, entspannt und zufrieden mit mir selbst auf - der Aufreger kam am Abend.
In einer Vorlesung ging es um die Prüfungsanmeldung, die hier in Jena über ein allseits bekanntes und verhasstes sowie fehlerbehaftetes Online-System namens Friedolin geregelt ist. Ich hatte das Glück, dass die Theologie da eh nicht mitspielt - und somit nur meine Deutschprüfungen über Friedolin anzumelden waren. Die Frist der online Prüfungsanmeldung ist nun vorbei und die angehenden Religionslehrer warteten auf die Liste für die Anmeldung bei der Dozentin. Wir wurden eines besseren belehrt - denn "Überraschung" - die Theologie möchte dieses Semester auch mitmischen im Kampf Mensch gegen Maschine. "Sie hätten sich also online anmelden müssen!" Ich hätte platzen können vor Wut - warum bitte werden wir dann nicht informiert? Wie kann ich mich denn jetzt noch nachtragen?
Ein Gremium entscheidet nun über einen Antrag, den ich gestern nicht ohne grummelnde Wutgedanken schrieb, ob eine nachträgliche Zulassung zu den Prüfungen noch gewährleistet wird. Na bravo! Ich muss also als Student um meine Prüfungen betteln.
Heute allerdings ist Freitag - das heißt nicht nur Wochendende, sondern auch eine Fahrt nach Berlin mit meiner Mitbewohnerin und einer weiteren Freundin. Es geht zu Peter Fox und zu Körperwelten. Positive Aufregung also, so kurz vor "Reiseantritt". Da ist schnell der Mittwochabend vergessen. Trotzdem eine sehr aufregende Woche.

Montag, 1. Juni 2009

Wer sich traut...

Mein gestriger Feiertag bestand mal wieder aus Arbeit. Eine Hochzeit zog im Dorf ihre Schatten und so wurde auch ich involviert. 65 Gäste wollen schließlich gut bewirtet und versorgt sein. Und es war eine schöne Hochzeit. Eine sehr schöne Braut in einem langen weißen, mit Pailietten verzierten Brautkleid, ein schick angezogener Bräutigam, in rosa Tüll gehüllte Blumenkinder, eine schön geschmückte Kirche, der Auszug aus der Kirche, die traditionelle gespannte Babysachen-Leine, welche dann mit stumpfer Schere zerschnitten wurde, natürlich erst nachdem das frisch getraute Paar sich bei den Dorfkindern freigekauft hatte, der traditionelle Baumstamm mit stumpfer Säge, Brautstrauß werfen, Hochzeitsauto mit Chauffeur und Blumebukett, Brot und Salz, ein liebevoll geschmückter Saal, kleine Giv-a-ways für jeden Gast, die Hochzeitstorte, das Hochzeitstorte anschneiden, es stiegen Herzluftballons mit lieben Wünschen in den Himmel, Tauben wurden in die Freiheit entlassen und zogen ihre Kreise, der Eröffnungswalzer, viele lustige, liebevolle, interessante und tolle Abendbeiträge der Gäste, alte Fotos, die Hochzeitszeitung......es war alles vertreten. Bis auf das Reiswerfen und das Schleierabtanzen wurden alle Traditionen befolgt. Und mir wurde wieder einmal klar - ich will das auch. Eine große, schöne Hochzeit. Vielleicht nicht jetzt sofort, aber irgendwann, mit dem Richtigen.