Dienstag, 2. Dezember 2008

Das erste Lichtlein brennt

Als ich bei klarem Himmel und Sonnenschein wieder einmal gen Jena düste, mit Sonnenbrille wohlbemerkt, schallte mir die angenehme Stimme Michael Bubble´s entgegen, die mir verkündete "Let it snow, let it snow, let it snow!" Dies bewahrheitete sich dann auch am Montag schlagartig. Stampfte ich in der Früh noch durch die nassen und kalten Straßen in Richtung Uni, stellte ich beim Verlassen dieser am späten Nachmittag erschrocken fest - es schneit. Es wird eben so richtig Weihnachten. Endlich liegt auch der lang ersehnte Glühwein-Zimt-Crepês-Plätzchen-Weihnachtsmarktduft in der Luft und mein Zimmerchen erhielt neben einem Adventskalender auch weihnachtliche Dekoelemente. Meine Mitbewohnerin und ich bekamen auch einen total schönen und niedlich dekorierten, selbstgebastelten Weihnachstkalender, der nun unser gesamtes Küchenfensterbrett ziert und mir schon einen kleinen hölzernen Schneemann mit baumelnden Beinchen bescheerte.
Auf die Schnelle und unter großem Drängeln meines jüngsten Brüderleins mussten am Sonntag auch noch schnell Plätzchen gebacken werden, schließlich wurde das schon in der Schule lautstark verkündet und wehe, wenn da nicht am Montag einige süße Leckereien die Brotdose zieren. Da ich das komplette Wochenende wieder an der Aufstockung meines Bafög´s gearbeitet habe, blieb mir nur der Sonntag als letzte Ruhe vor dem Sturm auf die nächste Woche und als Plätzchenbacktag. Am Sonntagabend kam dann der elterliche Anruf in Jena: "Die Plätzchen sind alle schon weg!" Ja, 1 kg Plätzchenteig scheinen wohl geschmeckt zu haben und für eine 6 köpfige Familie, die wie mein Opa immer betont "Isst wie z-köpfige Raupen" wohl keine Hürde zu sein.
Dieses Wochenende werden wieder Plätzchen gebacken. Diesmal aber hier in Jena. Ich werde hier den Nikolaus erwarten und mal sehn ob der auch bis nach Jena eilt. Bis dahin hab ich den Kalender - ich bin morgen dran mit Paketchen öffnen und darauf freut frau sich.

Dienstag, 18. November 2008

Es Weihnachtet sehr...

Wenn ich mich des Morgens auf meinen Drahtesel schwinge ist es kalt. Sehr kalt. Heute überlegte ich kurz, ob die neuen Ohrenschützer schon ein angebrachtes wie wohl eben so nützliches Accessoire seien. Entschied mich dann todesmutig doch dagegen.
Der Himmel ist dafür klar und der Sonnenaufgang ließ im Bereich der Farben keine Wünsche offen. Es trieb mir die Tränen in die Augen vom kalten Fahrtwind und kaum wischte ich sie mit der behandschuhten Hand aus dem Gesicht kullerten neue nach. Jeder mir entgegenkommende Autofahrer, der mich sah, musste wohl ziemlich Mitleid mit mir gehabt haben, weil ich wohl den Anschein eines schweren Trauerfalls machte. Mit verschwommenem Blick erreichte ich doch die Uni. Inzwischen lief dann auch die Nase. Die ersten Vorboten des Winters. Beim anschließenden morgendlichen Gang durch die Stadt bemerkte ich auch mit Freude - die Weihnachtsmarktbuden stehen schon. Fleißig wird nun an Deko, Lichtern, Girlanden und Karussellen gearbeitet. Sie geht wieder los die Weihnachtszeit und ich freue mich auf Zimt und Glühwein geschwängerte Luft, gebrannte Mandeln und Lichterketten.



Gerade wurde der erste Lebkuchen verzehrt. Der Geschmack von Weihnachten. Ich bekomme zwar Anfälle, wenn ich im Spätsommer bzw. Frühherbst schon die ersten staniolierten Hohlkörper in den Geschäften liegen sehe, aber heute konnte war es mir egal. Wenn es schon weihnachtlich kalt draußen ist, dann kann ich auch schon weihnachtlich genießen.

Dienstag, 11. November 2008

Hellau und Alaaf

Die 5. Jahreszeit beginnt wieder pünktlich zum 11. 11. Und da bleibt mir nur zu sagen:
Hellau und Alaaf an Karnevalsverrückten. Stürzt euch in die Kostüme zum fröhlichen Umtrunk. Ich lass mir meinen Pfannkuchen alleine schmecken und halte mich lieber im Hintergrund auf. Zum Beispiel hinter der Bar am Samstagabend, vor der sich dann sämtliche Narren die kamelleverkleisterte Kehle wieder ölen werden.

Montag, 10. November 2008

Nur mal schnell einkaufen....

Die letzten Minuten des letzten Seminars des Tages wurden eher gelangweilt, als noch wirklich interessiert abgesessen und im Kopf schon der Plan gemacht - "nur noch schnell zu Aldi Milch holen und dann gehts Heim". So der Plan. Die Realität sah wie so oft anders aus. Schon beim betreten des Billigdiscounters hatte ich die böse Vorahnung, dass hier nichts so schnell voran gehen würde. Es war Montag und ein großer Teil der Vorlesungen war vorbei - das bedeutet im Aldi - Stoßzeit, im wahrsten Sinne des Wortes. Zahlreiche Studenten tummelten sich schon vor dem einen, permanent ratternden und nach einer Pause flehenden Flaschenrücknahmeautomat. Ein Glück, wenigstens die Schlange konnte frau umgehen und so drängelte ich mich zur Milch vor. Froh über zwei ergatterte Päckchen und einer noch auf dem Weg erspähten Tüte Gummibärchen reihte ich mich also in die nicht enden wollende Menschenschlange an den Kassen ein. Diese nahm allerdings nur in kleinen Schritten ab. Die Verkäufer kassierten um ihr Leben und es war immer noch kein Abriss zu sehen. In den 20 Minuten Wartezeit konnte ich somit die Abendplanung eines fast dauerknutschenden Päärchens hinter mir hören, zahlreiche neue potentielle Konsumenten den Laden betreten sowie einige wieder raus laufen sehen. Außerdem hatte ich Zeit, dass komplette Angebot an der Kasse zu studieren. Ein Lächeln zauberte mir dann das Pflanzenangebot aufs Gesicht. Neben "Adventssternen" für wenig Geld wurde noch eine andere Zierpflanze angeboten, die wohl von einem, in der Botanik nicht ganz bewanderten Azubi, als "außergewöhnliche Grünpflanze" ausgepriesen wurde. Kreativität haben sie anscheinend - die Aldi-Brüder. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich dann auch den Laden verlassen, mit meinem außergewöhnlichen Einkauf.

Sonntag, 9. November 2008

Volleyballnacht

Eine Mischung aus muffigen Turnschuhgeruch, Schweiß, Sportmattengeruch, Bierduft und den verschiedenen Deodorants erfüllten gestern meine Nase als ich die heiligen Hallen der Sportstätte in der Heimat betrat. Als ich die Schule verließ, war ich froh, auch der Sporthalle Adé sagen zu können. Gestern zog es allerdings einige hundert Jugendliche an und darunter auch mich. Die Oschatzer Volleyballnacht bildete mal wieder das Großereignis für die sonst so ausgestorben wirkende Kleinstadt.
Auf Bitten einer leidenschaftlichen Volleyballspielerin, die mit ihrer Mannschaft auch ihr Glück versuchte, ließ ich mich also auch blicken. Das negative an solchen Veranstaltungen ist jedes Mal wieder, dass man nicht nur Leute trifft, die man nach langer Zeit sehr sehr gern mal wieder sieht und mit denen man sich über dies und das austauschen kann, sondern auch immer wieder Menschen über den Weg läuft, die man eigentlich lieber umgeht, was sich dann auf den beengten und vollgestopften Zuschauertribünen eben nicht vermeiden lässt.
Ich vertrieb mir die Zeit mit dem Verfolgen der verschiedenen Spiele und Leute beobachten. Nach 3 Stunden hatte ich dann genug, schnappte mir mein Brüderlein und fuhr gen Heimat und gen Bett.
Heute flog ich dann wieder in Jena ein um endlich einen funktionsfähigen Fernsehr anzuschließen und auszuprobieren. Ich landete beim Promidinner und war enttäuscht. Die Sendung, obwohl nicht höchstes Niveau, mochte ich anfangs. Jetzt tummeln sich dort allerdings x- y und z-Promis, die sich den Reis fertig gekocht bringen lassen, auf Bio setzen, möglichst die Möhrchen im Garten noch vorher anbauen und dann das billig Hack von Kaufland verwenden.
Die gute Nachricht des Tages kam dann auch noch eben ins Haus. "Meine" Mannschaft hat letztlich gewonnen, und das zum ersten Mal bei der Volleyballnacht. Die Turboschnäggen verteidigen also beim nächsten Mal den Pokal und trotz aller Kritik seh ich mich wohl jetzt schon wieder an der Bande stehn.

Samstag, 8. November 2008

Die Eisprinzessinnen

Wenn in Dubai der wohlhabendere Bevölkerungsteil auch bei 40 Grad im Schatten Skilaufen kann, dann können wir auch Schlittschuh fahren im verregneten November. Das dachten die liebste Anne und ich mir gestern und so gings ab zu den Wurzeln von Kati Witt. Die Eishalle unseres Vertrauens - Grimma - wurde aufgesucht, und dank weiblicher Intuition und Google - Maps auch ganz leicht gefunden. Die Eintrittspreise hauten einen armen Bafög - Empfänger dann doch etwas vom Hocker: 4,50 Euro kostete der Eintritt ins Eisparadis. Dann nochmal 3 Euro für die Schlittschuh-Ausleihe und schließlich fürs kleine Schließfach, welches ein wenig Schulflair und auch muffigen Schuhgeruch versprühte, 1 €. Trotz anfänglichen Bedenken - bewegten wir zwei uns nahezu grazienhaft übers glatte, kalte, gefrorene Nass. Auch die hohe Kunst des Rückwärtsfahrens beherrschten wir schließlich WM-reif.
Warum der Talentscout - ein ziemlich trübsinnig dreinblickener, permanent Zeitungslesender Mann nicht auf uns zu kam, konnten wir uns nicht erklären.
Fast blessurenfrei - die entliehenen Schlittschuh brachten mir dann doch 2 Blasen ein, feierten wir unsern Erfolg dann bei Pommes und Cheesburger im Fastfood-Paradies.
Ein voll und ganz gelungener Abend, mit Spaß, Sport, Speisen und sehr guten Gesprächen.

Montag, 3. November 2008

Der erste Post im November

Es ist Herbst - eindeutig. Durch dicke Nebelschwaden und den morgendlichen Berufs- und Pendlerverkehr kämpfte ich mich mit meinem roten Rad zur Uni. Ich war pünktlich, trotz verspätetem Losradeln. Es stellte sich allerdings heraus, das der Herbst seine ersten Erkältungsopfer gefordert hatte und so nicht nur meine Komilitonen neben mir, schniefend und hustend ihren heißen Tee schlürften, sondern auch die Dozentin gleich ganz krank war und somit die Lehrveranstaltung ausfiel - das frühe Aufstehn also umsonst.
Das Positive war dann aber ein gemütliches Frühstück mit meiner Mitbewohnerin und die nun endlich erlangte freie Nutzung des Internets in meiner neuen Wohnung. Den halben Oktober musste ich ohne Zugang zum World Wide Web ausharren, was ehrlich gesagt eine Qual war. Man ist einfach darauf angewiesen. Erst recht, wenn man wie ich - weder Fernsehen noch Festnetzanschluss aufweisen kann.
So ist es nun seit langem wieder ein erster Post in Jena. Das Wochenende wurde zu Haus verbracht. Es begann am Donnerstag mit einer Spätvorstellung von "Krabbat", der mir überraschender Weise sehr gut gefiel, obwohl ich anfangs meine Bedenken hatte. Weiter nahm das Wochenende dann seinen Lauf während einer nächtlichen Leipzigtour durchs Barfußgässchen über die Distillery, welche man dann doch nur von Außen sah, hin ins Basa Mo, einer afrikanischen Bar mit Tanzkeller und Bongoklängen. Und Samstag stand dann schließlich Hausarbeit und das Nachholen von einigen Stunden Schlaf, die irgendwo zwischen Leipzig und der guten alten Heimat auf der Strecke blieben. Ein sehr gelungenes Wochenende also, auch ohne Halloween-Hokus-Pokus. Man muss ja nicht jeden Trash aus dem Land hinterm großen Teich importieren. Wir haben doch den guten alten Reformationstag. Das reicht beiweiten und das Wetter ist schließlich Halloween genug.

Montag, 20. Oktober 2008

Auf ein Neues!

Es geht wieder los - das Jagen nach sämtlichen Credit-Points, nach den besten Seminaren, und nach Stempeln auf der Modulkarte. Jena füllt sich und so hatte ich gestern schon Probleme einen Parkplatz für meinen kleinen Ferrari zu finden. Hunderte Erstis strömten schon letzte Woche, während ich noch im Griechisch-Intensiv-Kurs schwitzte, durch die Uni. Da kommen schon Erinnerungen an meine ersten Schritte in der großen Stadt auf. Frau versucht natürlich möglichst erfahren zu wirken, und auf keinen Fall als Ersti verwechselt zu werden. Allerdings hab ich heut Morgen schon im nebligen Jena meine 2. Veranstaltung an diesem Tag erfolglos gesucht - um nun mit einem Blick im Internet auf dem virtuellen Stundenplan festzustellen, dass diese Vorlesung verlegt wurde. Naja, so hab ich wenigstens noch nicht am ersten Tag gleich was verpasst.
Frau ist also gespannt was dieses Semester so bringt. Wohl schöne Tage auf dem Weihnachtsmarkt, Ilmenaubesuche, der Freundschaft wegen, lustige Abende mit den Kommilitonen und hoffentlich eine bestandene Greacumsprüfung und sämtliche zu erreichende Leistungspunkte. Wir werden sehn. Jena hat mich auf jeden Fall erstmal wieder!

Dienstag, 23. September 2008

Jag älskar sverige

Um der Kahlheit meines neuen Zimmers ein wenig gegen zu wirken, zog es mich heute ins große schwedische Möbelhaus mit den gelben Buchstaben, den kleinen Bleistiften, den blau-gelben Taschen und dem 1-Euro-Hot-Dog. Für mich war es der erste Besuch, der gleich im Restaurant begann - ich war zu früh dran. Trotz Regen, Baustellen und Tankpause - war ich 15 Minuten vor Öffnungszeit vor Ort. Somit hieß es abwarten und Kakao trinken. Ich war überrascht wie viele Menschen es schon mit den Füßen und Taschen scharrten. Da sieht frau sonst solche Bilder in Reportagen über Neueröffnungen von Billig-Ramsch-Läden, hunderte Menschen vor dre Tür gedrängt auf der Jagd nach möglichst billigen Waren, und in einer abgeschwächten Form konnte ich das nun heute Morgen ebenfalls beobachten. Wie auf einen nicht hörbaren Startschuss eilte die Masse, welche sich nich ums Absperrband drängte und noch frühstückte, dann ebenfalls - pünklichst 9.59 Uhr los. Ich ließ ein bisschen Vorsprung und stürzte mich dann erst ins Gedrängel. Es war fast interessanter die Leute unterschiedlichster Klischeé-Richtungen zu beobachten, als die Einrichtungsvorschläge zu bestaunen. Mit meinem sehr "unauffäligem" gelben, und nahezu "winzigen" Täschchen schob ich mich durch die Gänge, wobei ich erkannte -hier gehts immer den Pfeilen nach. Sehr gut -so geht man im Kaufrausch sich wenigstens nicht verloren. Mein Wagen füllte sich dann im Erdgeschoss auch schnell mit allem möglichen Kleinkrams, den frau uuuunbedingt in der Wohnung haben muss. Hierbei traf ich 4 mal auf den selben Opi, der es so geschickt anstellte seinen Wagen immer wieder in die Gänge zu stellen, durch die ich dann auch durch musste. Sein Frauchen scharrte immer im gegenüberliegenden Regal und rief im dann zu: " Die Farbe lieber oder solln wir doch das andere nehmen?" oder "Ei kuge mal das is doch schön!" Er reagierte mit nicken oder Kopf schütteln, sehnte sich innerlich wohl selbst nach den Ausstellungsbetten, und hatte im Endeffekt doch wieder keine Entscheidungsgewalt. Mein Wägelchen füllte sich weiterhin und nach langem bummeln, schauen, staunen und wieder weg legen erreichte ich endlich die Kassen. Ein Blick auf den Kassenzettel im Auto, war wie ein schwedisch Kurs und ließ mich teilweise die Strategie der ganzen Sache erahnen - auf keinem der Artikel ist ein Preisschildchen und so merkt der Kunde im endeffekt nicht ob Ram, der Spiegel oder Bibbi Snur, die Bettwäsche, wirklich so abgezogen wurden, wie sie ausgepriesen waren - aber egal. Froh und glücklich gings dann wieder auf die Autobahn und gen Heimat. Möbel machen können sie - die Schweden.

Mittwoch, 10. September 2008

Jedes Mal

Es ist immer wieder dasselbe. Jedes Semester nimmt frau sich vor, gleich am Anfang der heiß ersehnten Semesterferien alle Uni-Aufgaben zu erledigen, um dann völlig in Ruhe die Ferien zu genißen. Jedes Mal denkt sich frau - ich werde auch die stressigen Hausarbeiten gleich frühzeitig anfangen - und habe dann ein beruhigtes Gewissen. Und jedes Mal kommt es anders.
Viel zu viel Ablenkung zu Haus, viel zu viele Sachen die frau gern tun möchte, viel zu viele Freunde die frau unbedingt treffen muss und noch viel zu viel Zeit bis zum Abgabetermin. Doch der Blick auf den Kalender ließ mich dann doch erstarren - nur noch 2 Wochen. So mahnte mich mein Kalender letzte Woche. Ich nahm mir vor sofort nach Jena zu düsen - aber Fehlanzeige. Zahnarzttermine und Arbeitseinsätze hielten mich noch bis Samstag zurück. Dann lag natürlich auch noch Nahe, die Zeiten zwischen diesen Terminen sinnvoll zu nutzen. Natürlich nicht mit Hausarbeiten schreiben. So wurde dann auch noch der Tag der Sachsen in Grimma ausgekostet und ein Ilmenau - Jena - Leipzig - Trip war auch eine sehr gelungene Abwechslung.
Seit Sonntagabend weile ich nun wieder in Jena. Der Weg zur Selbsthilfe. Hier ist weniger Ablenkung. Nicht viel los aufgrund der Semesterferien und Internet hab ich auch noch nicht richtig beantragt, weil mein Laptop mal wieder streikt. Völlig abgeschottet von der Außenwelt, was bis jetzt auch sehr produktiv war. Allerdings verspürt frau doch nach 2,5 Tagen das Bedürfnis zu kommunizieren. Die erste Arbeit befindet sich nun aber schon auf dem besten Wege der Fertigstellung und die Zweite ist in meinem Kopf zumindest vollendet. Wie jedes Mal wird es also dieses Mal alles auch auf den letzten Drücker.

Dienstag, 2. September 2008

Heute hier - Morgen dort....

Es sind immer noch Semesterferien. Ich habe immer noch frei. Ich habe immer noch nicht viel für meine Hausarbeiten getan, aber mir dafür die Zeit in den beiden sächsischen Metropolen verbracht - Leipzig und Dresden standen auf dem wochenendlichen Programm.
Freitag, halb 10 in Leipzig. Meine liebste Freundin Sophie und ich gönnten uns erst ein Frühstück und später einen ausgedehnten Shopping-Bummel durch die Leipziger City. Es gab mal wieder viel zu erzählen - über alte Zeiten, neue Leute, Studium, Ausbildung, Urlaubsausflüge und allgemeinen Klatsch und Tratsch. Wie das bei Mädels so ist. Nebenbei zogen wir durch die Geschäfte, beobachteten Leute und hielten uns gegenseitig von sinnlosen "das muss ich unbedingt haben"-Käufen ab, wobei dieser Satz am häufigsten im Buchhandel viel. Straßenpflaster macht allerdings auch müde und so waren wir beide auch ein bisschen erleichtert am frühen Abend nach Haus zurückgekehrt zu sein.
Am Samstag zeigte mir dann mein Kalender den nächsten Ausflug an - Dresden. Die Tasche wurde wieder umgepackt, der Rucksack gesattelt und wenige Stunden später saß ich voller Vorfreude im Zug gen Landeshauptstadt. Die Fahrtzeit wollte ich zum Lesen nutzen - doch leider konnte ich beim besten Willen nicht immer mit voller Konzentration meinem Roman folgen. Irgendwo zwischen "Riesa" und "Weinböhla Haltepunkt" stieg eine Frau ein, die das ganze Abteil unterhielt. Ich konnte sie nicht sehen - aber hören. Ihr Alter blieb mir auch ein Rätsel, wobei ich irgendwas zwischen 50 und 60 vermute. Alle Zähne hatte sie der Sprache nach zu urteilen auch nicht mehr, und ihre geistigen Ergüsse waren nicht die höchsten. Dauernd schnappte ich Sätze oder Satzbrocken auf, die mich immer wieder von der Handlung des Buches ablenkten. Ihr Mund stand nie still. Den Gesprächspartner - ein Mann - konnte ich nie verstehen. Dann leistete sie sich einen ungewollten Lacher, der nicht nur das halbe Zugabteil, sondern auch mich zum Schmunzeln brachte. Anscheinend erzählte ihr Gesprächspartner von einem Bekannten und sie schrie förmlich los: "OOOOoooooolaf - das is doch kee Namee, so kannsch do ä Kind ni nennen - Ooooolaf, dass is do genauso wie Uuuulf odor Ingooooo!" Ihr breiter sächsischer Akzent kam sehr gut zum tragen und als eine Frau auf dem Platz vor mir dann nur für sich bemerkte - "Aber Detlef auch nich" musste ich lachen und gab es auf noch weiter mein Buch zu lesen. Die Zugfahrt versprach also schon ein tolles Wochenende. In Dresden nahm mich auch gleich mein lieber Gastgeber in Empfang, den ich noch aus TMG - Zeiten kannte und zeigte mir nun also "sein" Dresden. Mit "Keinohrhasen" bei den Filmnächten am Elbufer und einem sehr leckeren Cocktail ließ man den Abend ausklingen. Am nächsten Morgen suchten wir in der Wohnsiedlung den "Bäcker" auf, der sich dann als kleiner Kiosk für alles entpuppte, wobei sich dort schon am Morgen die sozial niedrieg gestellteren Leute ihr "richtiges" Frühstückchen gönnten. Ein Hauch vom Kiez St. Pauli lag an diesem Örtchen also in der Luft - aber die Brötchen kauften wir trotzdem dort. Alternativen gab es nicht. Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel klang dann auch der Besuch aus und eh ich mich versah rollte auch schon wieder der Zug gen Heimat. Schön wars gewesen, das Wochenende, leider viel zu kurz, aber sehr sehr schön.

Montag, 25. August 2008

Games Convention und der Rest des Wochenendes

Ein Hauch von Schweiß in der Luft, Musik der unterschiedlichsten Richtungen, Dunkelheit und permanentes Flimmern der Bildschirme und Lichtinstallationen - das war die Games Convention in Leipzig. Ich bin kein Computerfan oder - freak. Gut fürs Internet, E-Mails, Fotos bearbeiten, Musik hören und zum Arbeiten schreiben brauch ich meinen Schleppi, aber Ahnung vom Metier hab ich nicht. Ich fuhr meinem jüngeren Bruder zu Liebe hin. Das Wochenende stand somit fast komplett im Dienste der Familie. Samstag feierten wir den nun wohl definitiv letzten Schulanfang meiner Geschwister. Das Nesthäckchen wackelt nun jeden Morgen mit einem viel zu großen Ranzen, aber stolz wie Bolle in die Bildungsanstalt. Samstagnacht tourten wir jungen Wilden noch nach LE City in den "Zappelbunker" und waren in den frühen Morgenstunden wieder zu Haus. Nach 2 h Schlaf fand ich mich dann auf der GC mit einem total begeisterten und viel zu quirligen Brüderlein wieder. Durch 4 Hallen schoben sich tausende PC-Fans, wobei sich ziemlich oft das Klischee dieser Menschengruppe bestätigte - lange, fettige Haare, Brille, sehr unreine Haut, schlaksig, lang, dünn - oder genau das Gegenteil - sehr beleibt, man konnte schon sagen "fett", mit apatischem Computerblick und meist schwarz gekleidet, wobei mir von den T-Shirts her die unterschiedlichsten Computerspiele entgegen prangten.
Technisch gesehen, gab es nichts, was es nicht gibt und dazu wurden von den meisten Ständen und Austellern, die Leute angeheizt - mit lauter Musik, kurzen Röcken und "tollen" Preisen.
Nach besonders ausgelassenen Schreien von Publikumsseiten her, wurden dann von grölenden Moderatoren und fast nackten Hostessen - Schlüsselbänder, T-Shirts, Taschen, Süßigkeiten, Luftmatratzen, Controller, Pc-SPiele, ganze Konsolen, Getränke, Mousepads, Tastaturen und was das Gamerherz noch alles begehrt in die Menge geschmissen, welche sich wie wilde Tiere auf die Artikel stürtze. Ich hab Menschen selten so hemmungs-, rücksichts- und hirnlos gesehen. Und in den selben Hallen findet die Buchmesse statt - echt ein atmosphärischer Unterschied wie Tag und Nacht. Ich wurde zum Rucksackhalter und Taschenträger degradiert, während das Bruderherz sich ins Gedränge stürzte um sein Glück zu probieren und mir dann die ergatterten Preise in die Tasche zu schmeißen, die am Ende überquoll und wohl wenigstens die Eintrittspreise für uns beide und die fiesen Parkgebühren wieder reinholte. Nach 6 h fuhren wir gen Heimat - er sehr zufrieden und glücklich, pausenlos erzählend und seine Beute begutachtend, ich sher sehr müde, aber zufrieden weil er es war.

Donnerstag, 21. August 2008

"Sie wolln wo weg fohrn?"


"Ja - wolln wir!" antwortete ich der alten, wohl leicht verwirrten Dame, die mich und Caro an der Ampel einfach ansprach. "Wo denn hin?" "Nach Berlin"- "Das is aba weit weg" "Ja". Diese Begegnung der dritten Art war der Auftakt für einen Kurztrip mit Caro nach Berlin. 2 Tage und eine Nacht verbrachten wir in der deutschen Hauptstadt. Kurz aber dafür gut. Alexanderplatz mit zahlreichen Bratwurstmännern, die Weltzeituhr - "Wir treffen uns an der Weltzeituhr" - Fernsehturm, der wie immer soooo begehrt war, dass wir uns nicht in die Schlange zahlreicher anderer Touris einreihten, hippe In-Läden, kleine Boutiquen, U-und S- Bahn - Fahrten, wobei nicht eine Fahrt in die falsche Richtung ging, Potsdamer Platz, SonyCentert, Unter den Linden, Friedrichststraße, hunderte Touris unterschiedlichsten Nationen, Madame Tussauds - was uns durch Horrorpreise leider den Besuch verwehrte, eine Fahrt zum Wannsee - ohne Badehose und kleines Schwesterlein - chinesisches Essen, ein Penner in der U-Bahn - welcher uns fürs "Motz" begeistern wollte, wir ihn aber erst für einen Bombenleger hielten; teures chinesisches Feuertopf-Essen, Etagenduschen, all-you-can-eat- Frühstücksbuffet, das Film-und Fernsehmuseeum, welches uns in den Bann zog und wir auf den Spuren von Dr. Caligari und Marlene Dietrich wandelten, weiteres shoppen und stöbern, ein Zug und ein letztes Zipfelchen Berlin aus dem Zugfenster. Das war Berlin. Und eh ich mich versah war ich wieder zu Hause. Die Woche fast wieder um und Morgen werde ich meine Kiddis im Hort mal wieder besuchen.

Freitag, 15. August 2008

Im-Bett-liegen-bleib-Wetter

Ein Blick aus müden Augen und durch das regenbetropfte Fenster bestätige mir meine Vermutung - heute ist bzw. war ein Im-Bett-liegen-bleib-Tag, an dem man sich sinnlose Fernsehserien ansieht, ein gutes Buch liest, Musik hört, vom Bett aus im Internet spazieren geht, Gedanken nachgeht, alte Erinnerungen und neue Pläne vorkramt und einfach am besten gar nicht aufsteht. Man sollte sich in einen viel zu großen, aber warmen und weichen Wollpulli oder in ein Sweatshirt kuscheln, wobei beide am besten bis fast zu den Knieen reichen müssen und die Ärmel gerade so die Fingerspitzen frei lassen dürfen. Man sollte so eine tolle riesen Tasse haben, welche man mit beiden Händen umfassen kann und muss, diese mit einem heißen Kakao ( wahlweise auch Kaffee) füllen und sich daran wärmen. Man sollte einfach nichts weltbewegendes tun.
Ich habs versucht. Zumindest das liegen bleiben. Auch das Fern sehen wurde in Angriff genommen aber schon nach einer halben Stunde suchte ich die Standby-Taste und griff zum Buch auf dem Nachttischchen. Eine Empfehlung von meiner lieben Bücherfreundin Anne - "Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli", zog mich in ihren Bann und es hat gute Chancen auf der Lieblingsbücherliste zu landen.
Irgendwann musste ich doch das Bett verlassen - ein Haushalt läuft nicht von allein und die Brüderschar musste auch gebändigt werden.
Und heut Abend gehts nach Mügeln, nein nicht aus Sensationsgeilheit, sondern der Firebirds wegen, und des Umstandes, dass sonst wenig los ist. Also werde ich doch noch aktiv - aber eines schönen Regen- oder Schneetages, werd ich mit meinem langen Wollpulli, einem Pott heißer Schokolade, mit dicken Wollsocken vorm Kamin sitzend den Gedanken nachhängen und Nichts tun

Donnerstag, 14. August 2008

Neue Wege

Ich hab es getan - das erste Mal alleine mit dem Auto in die große City - nach LE. Es ist ja nicht so, dass das jetzt eine Großtat ist. Wahrscheinlich würde sich auch jeder Mann darüber belustigen - aber für mich war es was Besonderes. Ich fahre ja gern Auto, notgedrungen auch sehr oft, und weder Autobahn, Landstraße, Umleitungen noch Stadtfahrten machen mir was aus, eigentlich, aber nach Leipzig hab ich mich nie reingetraut. Immer schön umgangen. Notfalls wurde der kleine rote eben am PC in Engelsdorf abgestellt und dann die Bahn genommen. Wenn frau schon am Hauptbahnhof sieht, dass die Straße vierspurig wird, jeder Tacho anscheinend 50 km/h bzw. 60 km/h anders definiert und jeder eigentlich so fährt wie er möchte, ist das zu viel für den weiblichen Fahrstil. Heute musste es aber sein - die Arbeit verlangte, dass ich die Große Fleischergasse finden sollte. Fix vom Opa das Navi ausgeliehen und ab ging es. Leider schon gegen 5 uhr in der Früh, so dass ich 4 uhr aufgestanden bin und dem entsprechend müde die ersten Songs im Radio mitträllerte. Die Tante im Navi war sehr, sehr freundlich und lotste mich sicher an den Zielort. Man bzw. frau fühlte sich auch nicht so allein im Auto - und ich muss zugeben, dass ich auch mit der netten "Uschi" geredet hab, sie klang eben sehr sympathisch. Der Straßenverlauf am Hauptbahnhof war dann wirklich eine kleine Challange -
aber Augen auf und durch. Goerdelerring abgebogen und das Tantchen hat den Rest übernommen. Und so konnt ich noch ein wenig aufgeregt von der Fahrt und Stolz auf meine Leistung - die ja eigentlich die Tante vom Navi gemacht hat - aus meinem kleinen Ferrari steigen.
Der Rückweg - eine Kleinigkeit. Und Zwischenstopp machte ich bei meiner Mutsch - in der Kindergrippe, wobei ich mich sofort in die Knirpse verliebte, gleich 2 Stunden mit ihnen spielte, Obstfrühstück gemacht habe und auch dem Töpfchengang beiwohnen durfte. Das klingt kitschig - aber ich wollt am liebsten nicht mehr weg, und auch die kleinen Mäuse integrierten mich sofort und brabbelten meinen Namen. Einfach süß. Das bestätigte mir einmal mehr, dass ich mit Kindern arbeiten möchte und mein Studiengang schon der richtige für mich sein wird. Die Leiterin hatte auch ein Auge auf mich geworfen gehabt, was ich erst später merkte und meinte ich dürfte sofort bleiben - sie seien eh unterbesetzt - solch Lob ging am Morgen natürlich runter wie die Butter auf dem Frühstücksbrötchen. Ich kann halt mit Kindern - und jetzt auch mit dem Verkehr in Leipzig.

Donnerstag, 7. August 2008

Zeit verstrichen

Das Bloggen ist in letzter Zeit wieder einmal viel zu kurz gekommen, der gemeine Student kostet seine Semesterferien eben mehr oder weniger effektiv aus. Es ging für mich erneut mal wieder in die Universitätsstadt im Westen - Marburg. Wie Otto so schön feststellte, hatte ich mich ohne größere Schäden zu nehmen, durch "die Mauer" gemeiselt und verbrachte einige tolle Tage mit lieben alten Bekannten, sehr guten Freunden und neuen Leuten.


Der Aufenthalt war viel zu kurz - wie immer, aber in der Heimat ging es dann sofort wieder in die Vollen. 20. Wiegenfeste wollten gefeiert, dafür Geburtstagsgeschenke gebastelt, Ultimative- Willkommens-Überraschungspartys organisiert und vorbereitet werden. Endlich war dann auch der kleine große Auswanderer unter großem "Jubel" und "Hallo" wieder da - die Clique wieder so gut wie komplett.
Danach raffte es mich dahin. Kleine Männchen schlichen sich in meinen Kopf, der zu explodieren drohte, und hämmerten mit Spitzhacken an die Schädeldecke als wenn es kein Morgen gäbe. Mein Köfper reagierte unangenehmer Weise mit Fieber und Schmerzen. Trotzdem musste ich nach Jena - der Umzug stand bevor. Ich habe endlich, die für mich auf den ersten Blick perfekte Wohnung bzw. WG für mich gefunden. Raus aus Jena Lobeda - rein nach Jena Stadt - mit Blick über die City und die Saale, direkt am Saaleufer. Und teilen werde ich mir die Wohnung mit einer Mitbewohnerin, die mir sympathisch erschien. Somit wurde ich also umgezogen - denn meine Ellis boten mir ihre tatkräftige Unterstützung und das große Auto an, was alles ungemein erleichterte und innerhalb eines Tages war es geschafft.
Erleichtert konnte ich mich der Kurierung und Gesundung widmen, welche erfolgreich einsetzte und ich für einen Trip nach Chemnitz wieder einsatzfähig war.
Was danach kam - Arbeit, richtige Arbeit. Zu nächst Kartoffelernte, denn was eine Bauersenkelin ist, muss weiß nicht nur, dass Kühe nicht lila sind, sondern muss auch mit anpacken. So wühlte ich mich mit den anderen Familienmitgliedern durchs Feld, auf der Suche nach der kostbaren Knolle. Am Ende konnte ein Hacken auf dem Aufgabenzettelchen gemacht werden und zur nächsten Aufgabe geschritten werden - "Zaun". Ja der Zaun durfte nun 2 Tage meine vollste Aufmerksamkeit genießen. Schleifen und Streichen und nochmal Streichen - und das bei blauem Himmel und Sonnenschein. Viel Zeit zum Nachdenken und so "verstrich" die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes. Heute wurde der letzte Pinselstrich getan und mit Schrecken stellte ich fest, dass der liebe Vati in der Werkstatt bzw. Garage neben dem Farbtöpfchen, auf dem "'Zaun" in weißen Lettern prankte - auch noch zwei Farptöpfe postiert hat, auf denen "Garage" steht. Ich hoffe auf´s Beste, vom Streichen hab ich vorerst genug.
Und jetzt - jetzt ist es warm und ich freu mich auf Morgen - denn die Anne wird Geburtstag haben und ich werde mit ihr hineinfeiern dürfen. Das wird schön!

Donnerstag, 17. Juli 2008

Lee(h)reich?!

Geschafft - sämtliche Prüfungen sind hinter mich gebracht, das letzte Referat zusammen geschustert und gehalten und auch alle sonstigen ausstehenden studentischen Pflichten kann ich mit einem Häckchen ad acta legen. Das gesamte Wissen wurde einfach nur schnell "reingefressen" und zur richtigen Prüfung quasi wieder "ausgekotzt". Anders kann man es nicht beschreiben. Bei 6 Prüfungen an 3 Tagen und dazwischen noch ein Referat, kann man nicht mehr von verständnisintensivem Lernen sprechen. Hauptsache man besteht, hauptsache die Matrikelnummer steht unter dem kleinen, aber entscheidenden Wörtchen "bestanden" auf der Liste, welche heiß begehrt und zugleich mit zitternden Händen und Knien begutachtet wird. Lehrreich ist dieses System wohl nicht. Mit Druck lernen, bestehen, alles wieder vergessen und dann noch schnell bis zum Abgabetermin der schon jedem wieder im Nacken sitzt 3-4 Hausarbeiten irgendwie aus den Fingern saugen. Platz für Kreativität bleibt da nicht viel. Langzeitstudenten möchte man vermeiden, ja deshalb darf man die Prüfung, falls nicht bestanden, nochmal schreiben. Dann wirds aber schon kritisch. Wenn man dann immer noch durch fällt, bleibt noch ein Härtefallantrag, welcher gut zu begründen, schwer zu erhalten und nur einmal zu bekommen ist. Danach - Adé Studiengang.
Will ich mal das auf das Beste hoffen und möglichst nicht in den Recall kommen - nein der kann mir gestohlen bleiben. Bei manchen Prüfungen wirds bestimmt knapp, aber ich hoffe auf wohlgesinnte Dozenten und bleibe Standfest.
Jetzt sind Semesterferien angesagt und von der Uni will ich erstmal nichts mehr wissen.

Donnerstag, 10. Juli 2008

Hartz4 - Dynastie

Eine interessante Wortneuschöpfung wie unsere Professorin fand - und somit schlägt sich der sowieso schon viel zu sehr gequälte Student nun auch noch mit solchen Wörtern herum. Die Prüfungen stehen mal wieder ins Haus und der gemeine Student merkt mal wieder, dass er das ganze Semester durch doch mehr hätte tun sollen, als noch genügend Zeit war, aber wichtige Dinge wie EM-Spiele oder soziale Kontakte sich ihm in den Weg zu den Büchern stellten, und er in der Konsequenz nun noch viel zu viel Lernstoff vor sich hat. So wühl ich mich nun durch Flexionsmorpheme, Derivationen, Kopulativ Komposita und stoße auf solche Beispiele, die man als Germanistikstudent in der Lexikologieprüfung dann vorglegt bekommt um diese doch mal ordentlich auseinander zu puzzeln, einzurordnen, zu erklären oder irgendwelche Begriffsdefinitionen und Frames dazu anzufertigen. Ganz toll. Da das Fach an sich zu großen Teilen aus sehr abstrakten Themengebieten besteht und sich jeder normale Mensch immer wieder fragt - was nützt es? - versuchen die Dozenten wenigstens mit solch wahnwitzigen Beispielen entweder besonders aktuell oder lustig und erheiternd zu wirken. Leider sind sie dann auch mit den lautstarken Protesten und Diskussionen, welche um einzelne Silben und Morpheme entflammen, überfordert und so wird das ganze wieder kurzer Hand unter "Sonderfall" abgestempelt. Bleibt zu hoffen, dass die Klausur nicht ähnlichen Unterhaltungswert enthält. Beim Wort "Schweif" waren einige Komilitonen und auch die, eigentlich immer latent überforderte, Dozentin der Meinung, es handele sich hier um den poetisch-gehobenen Sprachstil. Ein dreiviertel des Kurses, darunter auch ich, waren nicht der Ansicht und ordneten es in den normalen Sprachstil ein. Wieder mal entbrannte eine sehr schöne Diskussion. Die Seminarleiterin wollte die Situation retten - es säßen wohl Pferdebegeisterte im Seminar - wobei sie nun ganz die Kontrolle über die Ruhe und Mitarbeit verlor. Ich sagte ihr dann, wir seien einfach Dorfkinder und wüssten, dass das Pferdchen kein Schwanz wie eine Kuh sondern nun mal nen Schweif hat und Kühe nicht lila sind wie in der Werbung. Meine Komilitonen gaben mir Recht. Sie war überfordert und es wurde wieder das schöne Wort "Sonderfall" in den Raum geworfen.
Ja so geht es zu kurz vor den Prüfungen. Die Bibliothek ist voll, der Kaffeekonsum steigt, allgemeine Hektik und Stress ist deutlich überall zu spüren. Richtige Menschen werden wir wohl erst wieder nach nächster Woche. Dann ist das Sommersemester nämlich rum und der geplagte Student kann sich erholen. Bis zum Oktober. Da solls wohl doch dann mal irgendwann weiter gehen. Dazwischen liegen aber mehrere Hausarbeiten, Essays, Berichte und vor allem Spaß, Freude und Freunde und die Ankunft eines lang vermissten Auswanderers.

Dienstag, 1. Juli 2008

Nachruf



Dieser Post soll ein Nachruf auf die kürzlich von uns gegangene "Sammelschiene" sein. Am Samstag war es soweit und die, von uns so sehr geliebte, Sammelschiene schloss ihre Pforten für immer. Die "Schiene" - manche Leute konnten diesen Ort schon als eigenes Wohnzimmer bezeichnen. War nirgendwo was los fuhren wir eben in die Schiene und immer war es so, dass man Freitags um einen Platz kämpfen musste und teilweise auch wieder das Lokal aufgrund des Platzmangels verlassen musste. Mit der Schiene sind wir gewachsen, wenn mans genau nimmt. Der halbe Jahrgang traf sich dort, egal ob zum Feiern, Frust trinken, Lehrer "beurteilen", Spaß haben, abhängen oder chillen. Man kannte die Karte auswendig und hatte seine Standardlieblingsgetränke. Auch die Angebote, wie "Zum großen Fassbier einen Kurzen dazu" oder ähnliche, kannte man in und auswendig. Die Schiene war keins von den Lokalen, die besonders hip, modern oder stylisch sein wollten, nein die Schiene war einfach, mit ein bisschen rockig - punkigem Charme. Auch die Kellner und Barleute duzten wir schon und so manch lange Nacht haben wir dort verbracht. Und nun - nun geht Oschatz ein letzter Plsupunkt für die Jugend verloren. Wo sollen wir denn bitte am Freitag oder Samstag hin, wenn nirgends etwas los ist und auch im Winter die Beach- und Dorffestsaison vorbei ist? Wo sollen wir noch schnell nach dem Kino was trinken fahren? Und wo trifft man sich denn jetzt immer und weiß, dass auch ohne rumorganisieren immer jemand zum Quatschen da ist? Ach und wo bitte schön bekomm ich jetzt meinen Virgin Pina Colada her? Traurig wars am Freitag. Das hat man auch dem guten Sven angemerkt, der ja nun sein "Baby" schließen musste. Trotzdem - wir hoffen auf das Beste - vielleicht, hat ja in geraumer Zeit die Schiene entweder bald einen neuen Besitzer, oder wieder viel Geld und reichlich Kundschaft. Wir werden die ersten sein, die dann in diesem Falle wieder in der Sofaecke hocken und uns über den neusten Tratsch und Klatsch austauschen. Bis dahin - Goodbye Schiene, es war ne schöne Zeit...

Dienstag, 24. Juni 2008

Flaschen-Paule

Er fällt auf. Der kleine alte Mann mit seinem blauen Bauarbeiter Hut und dem Blaumann, er fällt auf. Unter seinem Hut schauen vereinzelte weiße Haarsträhnen hervor und seine Zähne sind weder vollzählig noch gerade. Einen kleinen Trolli, sowie ihn Omis zum einkaufen benutzen oder ein Einkaufwagen sind seine steten Begleiter. Ich seh ihn öfter. In der Straßenbahn oder hier in Lobeda vorm Kaufland oder Rewe läuft man ihm über den Weg. Die Leute nennen ihn Flaschenpaule und die Meisten kennen ihn vom Sehen. Er sammelt alles mögliche was er brauchen könnte und schleppt es mit sich herum. Ich frage mich wo er haust bzw. wie? Hier in Lobeda ist Flaschenpaule allerdings keine sonderliche Abweichung vom normalen Stadtbild. Er gehört dazu, passt ins Bild, fällt nicht aus der Rolle. Gescheiterte Existenzen gibt es hier unzählige und jede trägt ein eigenes kleines Laster mit sich herum.
Neulich lief ich durch die Goethe - Galerie, einer der großen Shoppingcenter Jenas, und da lief er. Am anderen Ende der Rolltreppe sah ich ihn - Flaschenpaule. Ich weiß nicht wie er da hin kam, was er in der Stadt wollte, aber er passte nicht ins Bild. Zwischen all den prunkvoll geschmückten Schaufenstern, hippen Schaufensterpuppen, tütenbepackten vorbeieilenden Menschen und großzügig dekorierten Flur- und Eingangsbereichen fiel er auf. Er gehörte nicht hier hin und mehrere Blicke folgtem ihm die Rolltreppe hinauf. Flaschenpaule störte das nicht. Er zog seine Runden, egal ob in Lobeda oder im Zentrum. Ich weiß nicht ob er an einer geistigen Behinderung leidet oder ob ihn sein Schicksal so geformt hat. Ein bisschen nachdenklich stimmt er mich aber trotzdem immer. Eine gescheitere Existenz. Doch unter seinem blauen Bauarbeiterhelm und zwischen den tiefer werdenden Falten im Gesicht seh ich ihn immer lächeln, so dass seine schiefen Zähne hervorluken.

Sonntag, 22. Juni 2008

Liebes online Tagebuch - gestern habe ich wirklich sehr schön laolt

Total heißer und immer noch halb taub, wachte ich heute nach nicht mal mehr 4 Stunden Schlaf auf - einfach glücklich. Der Grund: Die beste Band der Welt - Die Ärzte gaben sich gestern die Ehre und spielten ein 3 stündiges, geniales Konzert in Ferropolis - der Stadt aus Eisen. Schon allein die Kulisse sorgte für gute Stimmung. Zwischen riesigen Kohlebaggern, mitten an einem See gelegen, eine gigantische Bühne. Nachdem wir die Anreise auch ohne Schwierigkeiten hinter uns gebracht hatten und geduldig den Stau vor dem Parkplatz über uns ergehen ließen, stiefelten wir mit tausenden anderen Fans aufs Konzertgelände um festzustellen, wie wunderschön diese Location doch ist. Auch die restliche Organisation mussten wir loben, da die Toiletten sehr sauber und wohlriechend waren, und auch sonst alles reibungslos über die Bühne ging. Wir hatten so gar das Privileg, bis in den letzten Zuschauerbereich, direkt vor der Bühne zu dürfen, der nur einer bestimmten Anzahl von Leuten bestimmt war. Und so gings los - mit 30.000 Menschen, welche alle die Liebe zu einer Band verband. Die erste Vorband aus Mexico heißte ordentlich im Seeed-Style dem Publikum ein, und zeigte uns Deutschen, was südländisches Temperament und Rhythmusgefühl bedeutet. Die zweite Vorband, war nicht mehr so unser Fall, aber in der Aufregung war das auch egal. Als dann nun der "Achtung Jazz" - Vorhang viel waren sie endlich da - die 3 Berlinerrocker. 3 Stunden feierten wir unten und sie auf der Bühne ein Megakonzert. Auch Sitzlaolen, und verschiedene Klatsch und Singchöre sorgten beim gesamten rockenden Publikum für Begeisterung. Wir standen perfekt, ich konnte meinen Liebling Bela sehr gut beobachten und anjubeln, und die Akustik war perfekt. Zu später Stunde bildete das ausgefeilte Lichtsystem einfach atemberaubende Augenblicke, und die Bagger erstrahlten in den verschiedentsten Farben. Die Ansagen waren so, wie man sie von den Ärzten kennt - lang, spontan, manchmal aus der "untersten Schublade des Rocks" wie Bela zu sagen pflegte, aber einfach hörenswert. Die 3 Stunden vergingen wie im Fluge und so stampften wir schon eh wirs uns versahen im langen Fantross gen Parkplatz. Der Rückweg zog sich komischer Weise viel lääänger als der Hinweg und so waren wir froh endlich in der Dunkelheit das Auto zwischen tausend anderen gefunden zu haben und nach mehreren langen Stunden endlich mal wieder sitzen zu können. Leichte Komplikationen bescherte uns nur noch die Abfahrt vom Parkplatz, den ja nun fluchtartig alle anderen auch verlassen wollten, aber mit ein wenig Geduld und Ruhe schafften wir auch das. 4.30 schaute ich das letzte Mal auf die kleine Uhr in meinem Auto und kurz danach erreichte auch ich meine Heimat wieder. Kaputt, stimmenlos und mit leichtem fiepen im Ohr ließ ich mich ins Bett fallen und war einfach nur rundum zufrieden.

Mittwoch, 18. Juni 2008

Geräuschpegel

Es beginnt mit dem lauten Brummen, Rattern und Summen des Rasenmähers, später steigt das druchdringende Geräusch der Flex mit ein und um das ganze zu vervollständigen stimmt auch das Knallen der Besen im Hausflur gegen die Sockelleisten mit ein. Als ich auf den Wecker schau ist es 7.30 Uhr und ich hätte noch ziemlich genau eine Stunde schlafen können, aber heute schaff ich es nicht alle anderen Geräusche um mich auszublenden, obwohl ich sie nun fast schon gewohnt bin. Da wohn ich nun um 7. Stock - herrliche Aussicht, weiter Blick, großes Fenster und es könnte am Morgen alles so schön sein, die ersten Sonnenstrahlen würden mich wecken und selbst das doch sehr laute Vogelgezwitscher würde mich nicht stören - aber ausgeträumt, der Geräuschpegel ist hier extrem hoch. Gut, nicht an jedem Tag säubern die lieben Putzfrauen den Hausflur und das Treppenhaus, aber das macht auch nichts - statt dessen gibt es Kinderlärm und Geschrei aus dem gegenüberliegenden Kindergarten. Ich mag Kinder, sehr so gar, was auch eine gute Voraussetzung für mein Studiengang und Berufswunsch ist - aber ich muss nicht zu unchristlichen Zeiten von Rolf-Zukowski-Liedern, die so laut und schief gesungen werden, dass ich das Gefühl habe die Kinderschar steht neben meinem Bett, geweckt werden. Einfach nur noch eine Stunde länger Schlaf - bitte, kann doch wohl auch nicht so schwer sein, oder? Ist es denn nötig, dass der Hausmeister und seine Bauarbeiterfreunde schon gegen 7 Uhr anfangen gerade in unserer Straße rumzurumoren? Mich beschleicht auch das Gefühl, dass gerade in den Morgenstunden die lautesten und geräuschstechnisch effektivsten Geräte heraus gekramt und zum Einsatz gebracht werden. Wer bitte schön muss denn schon Morgens irgendetwas mit der Flex zurecht stutzen oder unbedingt die Motorsäge rausholen. Ist das die Rache dafür, dass er so früh aufstehen muss und auch noch unsere Schäden an Haus und Hof reparieren muss? "Wenn ich nicht schlafen kann, dann dürft ihr das auch nicht"?! Komischer Weise hört man am Nachmittag diese Geräusche dann nie. Da sind es höchstens lautstarke Wortgefechte zwischen jugendlichen Mitmenschen, meist leider auch mit Imigrationshintergrund, die mich zum Erschüttern bringen. Da fallen Worte, die selbst ich nicht kenne und oft bleibt es auch nicht bei schlagkärftigen Worten. "Du bist Deutschland" - ja das ist die Bronx von Jena.

Sonntag, 15. Juni 2008

Wochenend Resümee

Seit langem zog uns das Kino am Freitag wieder in seine heiligen Sääle. Sex and the City - einfach ein muss für uns Mädelz und so schafften wir es, eigentlich viel zu spät wie immer, noch zum 2. Werbeblog und ein Magnum Temptation später gings auch schon los. Carrie, Miranda, Charlotte und Samantha stöckelten über die Leinwand und frau hatte das Gefühl als wären sie nie weg gewesen. Von Anfang bis Ende fühlte man mit, weinte und lachte mit unseren New Yorker Freundinnen. Mögen böse Stimmen es für kitschig, übertrieben oder oberflächlich abstempeln, dass 4 attraktive, inzwischen schon reifere Frauen uns die Probleme der modernen Frauen von heute vor Augen halten und bei keinem Thema ein Blatt vor den Mund nehmen - wir waren begeistert. Schließlich steckt doch in jeder Frau etwas von Carrie, Miranda, Samantha und Charlotte. Gut, wir können nicht alle einen überdimensional großen Kleiderschrank, gefüllt mit Manolo Blanics besitzen oder mal eben einen Ring für 55.000 Dollar ersteigern - aber die Probleme die wir haben sind doch trotzdem die gleichen. Die Geschichte wird außerdem so emotional und herzlich erzählt, dass man einfach weinen muss, als Big es doch nicht zum Altar schafft. Gegen 1 Uhr erwachten wir dann wieder aus dieser fabelhaften medialen Welt und trotteten etwas müde aber glücklich zurück zum Auto, nachdem keine der Mädelz mit mir noch den Abspann schauen wollte - naja war ja auch schon eine fortgeschrittenere Stunde.
Am Samstag lud die liebste Sophie zum dinnieren anlässlich ihres Geburtstages. Ein kleines Essen unter Freunden - wobei klein in Sophies Jargon wohl doch anders definiert ist, was wir alle mit Erstaunen und leichtem Entsetzen feststellen mussten. Das perfekte Dinner startete mit der Weinvorstellung und dem Menüplan. Als wir erfuhren, dass es auch gleich 4 Gänge geben sollte, ahnten wir schon, dass wir danach nach Hause rollen würden. Der große Schock kam als es lautete, dass die ersten 3 Gänge Hauptgänge sind. Ja Sophie hatte sich Mühe gemacht und das schmeckte man auch - einfach lecker. 1. Gang: Spirellies mit einer selbstgemachten Tomaten-Zuchini Soße, wobei die Tomaten extra passiert wurden. 2. Gang: Penne mit Spinat-Rahm-Soße. 3. Gang: Nudeln, von denen wir nicht wissen, wie sie heißen, da es sie noch nicht mal offiziell in den Geschäften zu kaufen gibt - aber sie waren auf jeden Fall bunt, Gugelhupf - bzw. Tulpen- förmig und sehr lecker zubereitet mit einer Puten-Sahne-Zitronen-Soße. Ja die liebe Sophie sparte auch nicht mit Kalorien. Der dritte Gang war schon ein dem ersten Gang ein Sättigungsgefühl meldete. Das Dessert schlug dann noch mal richtig mitkleiner Kampf, wobei mir der am besten schmeckte, aber mir mein Bauch eigentlich schon nach der Kalorienkeule um sich - slebstgemachtes Tiramisu auf Beeren. Ja man konnte es als großes Fressen bezeichnen. Wir dinnierten mehrere Stunden und meine Bewertung für den Abend lautete einfach 10 Punkte. Viel zu voll gestopft, aber glücklich fuhren wir dann schließlich gen Heimat.
Das Fahren im Dunkeln ist allerdings seit dem Unfall für mich jedes Mal wieder eine neue Challange. Kramphaft suche ich beide Straßenränder ab, ob nicht doch wieder ein Vieh herraus springt und mein nun wieder funktionstüchtiges Auto und mich anrempeln will. So legte ich gestern auch wieder 2 Bremsaktionen wegen 2 Igeln hin - das Herz in die Hose gerutscht, meine Füße und Arme einfach wie Pudding, und wieder das selbe scheiß Gefühl wie beim Unfall. Ich brauch wohl noch ne Weile bis sich das legt und hoffe einfach darauf, dass sämtliches Getreide bald abgeerntet wird.
Heute gings wieder nach Jena und so sitz ich hier nun in der Bronx von Jena, werde noch ein wenig lesen -Jodie Picoult, sehr zu empfehlen - und dann dem morgigen Tag entgegenschlummern, während ich auf Manolo Blanics mit einer Louis Vitton Tasche an der Seite von Carrie und Co durch New York spaziere.

Montag, 9. Juni 2008

Sommernächte

Das Wochenende begann mit einem wunderbaren Mädelzabend am Freitag. Anne ist es zu verdanken, dass wir uns aufrafften und ins Pizzaland fuhren. Endlich mal wieder Tratsch und Klatsch, neuste Neuigkeiten, Gerüchte und ne jede Menge anderer Spaß. Nach ewigem Karte wälzen, fiel auch die Bestellung irgendwann doch noch. Papp satt und zufrieden gings gen Heimat, wobei ein Restbestandteil unserer Runde noch Halt in der geliebten Sammelschiene machte um bei einem Cocktail, dann den Abend ausklingen zu lassen.



Samstag übte ich mich in Hausarbeit und Streichen. Leider kam nicht wie bei Huckleberry Finn jemand, der gegen einen Aufpreis weiter streichen wollte und so musste ich das allein vollenden.
Und am Sonntag war es endlich soweit - das erste EM Spiel für Deutschland und dann auch noch gegen Polen. Das wollte frau sich nicht entgehen lassen und so ging es schon zeitig nach Jena, damit man dem Public Viewing beiwohnen konnte und mit hundert anderen Fans in einem riesen Freudentaumel das 2:0 feiern konnte. Ja Deutschland rückte wieder einmal mehr zusammen, und dass nicht nur in der Straßenbahn nach dem Spiel, die meines Erachtens nach an völliger Überlastung litt und es somit nicht verwunderlich war, dass die ein oder andere Haltestelle schon mal einen anderen Namen bekam und kurzzeitig die Identität wechselte. Total k.o. schleifte ich mich heut Morgen doch noch zur Uni, zu schier endlosen Vorlesungen und noch einschläfernden Seminaren -wobei ich mir nicht mehr sicher bin, ob dass mit meiner eh schon bestehenden Müdigkeit oder einfach dem akuten Sauerstoffmangel und der Hitze in dem viel zu kleinen Seminarraum zusammenhing. Den krönenden Abschluss bildete allerdings der Geburtstag einer lieben Komilitonin, die uns ins Paradies ( dem Jenaer Park ) zum Chillen und Grillen einlud. Der Wettergott war uns auch gut gesonnen, so dass wir bis 23.00 Uhr noch unsern Spaß unter freiem Himmel hatten. Das sind Sommernächte nach meinem Geschmack, in denen ich mir mein Studentenleben lobe.

Freitag, 6. Juni 2008

Gefunden


...das bedarf ja wohl keiner Worte mehr - der Tag wird besser und Jena liebt mich !


Lass die Sonne in dein Herz

Da fängt der Tag mit einem positiven Gefühl an. Mal schaun was er noch bringt.

Donnerstag, 5. Juni 2008

Die Qual der Wahl

Schon seit mehreren Tagen verwandeln sich Campus und Uni-Gebäude täglich aufs neue zu Schauplätzen eines erbitterten Wahlkampfes. Die Wahlen stehen an - ob StuRa, Fachschaftsräte...alles will neu besetzt, gewählt - ja auserkoren werden. Da war es in der Schule mit nur einem Klassensprecher und einem Schülerrat dann doch übersichtlicher. Die Hörsääle, Cafeterien und Mensen werden überschüttet mit tausenden Flyern und Plakaten, durch die sich der wissbegierige, aber doch meist flegmatische Student nie wirklich durcharbeiten kann. Ab und an, in einer langweiligen Vorlesung wird dann zum Flyer gegriffen, kurz überflogen und ihn ein Platz weiter gelegt. Während dessen bauen sich kleine Stände an jeder Ecke auf, um neben einem Kilo neuer Flyer auch noch Kulis, Luftballons, Streichhölzchen, Feuerzeuge, Süßigkeiten oder ausgefallene Dinge wie Zuckerwatte - möglichst alles mit Werbeslogan bedruckt - unter die Leute zu bringen. Leicht überfordert stolpert man dann über den, während den Pausen- und Mittagszeiten eh schon überfüllten Campus, bekommt von rechts und links Werbeartikel in die Hand gedrückt und oben drauf noch einen Wahlspruch per Megafon ins Ohr gebrüllt. Wenn man Glück hat ( oder eben Pech, je nachdem wie man die Sache betrachtet ) kann man diese Sprüche auch noch während der Vorlesungen hören. Denn während sich vorn am Pult ein gestresster Dozent seinen Ausführungen hingibt, wird man auch hier zum Opfer des erbitterten Wahlkrieges. Durch das Wirrwarr an Wahlprogrammen und Zu-Wählenden-Räten steigt der Otto-normal-Student schon lange nicht mehr durch. In einem Stapel von Wahlflyern, die zusammen mit den Flyern zur nächsten Campusparty auf dem Fensterbrett neben mir lagen, pickte ich mir einen während einer Vorlesung heraus, um zu schauen, was mir denn da als freier, mündiger, wahlberechtigter Student so geboten wird. Die Forderungen waren in dicken schwarzen Lettern vom restlichen grau-weißem Design ( was schon wenig einladend ist ) auf der Vorderseite oder in diesem Falle der "Forderseite" postiert. Neben dem Thüringen - Ticket für alle Studenten, was doch eine realistische, gute Sache wäre; wurde für mehr Transparenz in der Hochschulpolitik (an und für sich auch keine schlechte Idee) und unter anderem auch ein elternunabhängiges Bafög von 800 €uro für jeden aufgerufen bzw. geworben. Schon da drängt sich jedem die Frage auf -Wo her nehmen wenn nicht stehlen? Und was damit anfangen? Die Hintergründe zu den Beschaffungsmaßnahmen für diese beträchtliche Summe, sollten dem jungen Lesepublikum auch sofort auf der Rückseite ersichtlich gemacht werden. Dort deckte man fleißig die ganze "böse" und "hinterlistige" Hochschulpolitik auf, in der so viele Gelder übrig seien und viel zu viel verschwendet würde. Kurzer Hand wurde der Flyer wieder beiseite geschoben und eine Notiz für mich gemacht, wer nicht zu wählen sei.
Danach ging es wieder hinaus auf das Schlachtfeld, wo die nächsten Flyer, ausgeteilt durch eifrige Studenten von unterschiedlichsten Gruppen, den Weg in meine Hände fanden, danach jedoch im Müll landeten. Die Kulis, Feuerzeuge, Notizblöckchen - kurz die Werbemittel - nahm ich trotzdem dankend an, sind ja noch zu gebrauchen, und so landeten wenigstens diese in den Unweiten meines Rucksacks.

Dienstag, 3. Juni 2008

Lass uns mensen gehen!

12.00 Uhr - Mittagszeit. Der Campus quillt regelrecht über. Unzählige junge Menschen drängen sich aus der Uni ins Freie, die Kippe nach dem Seminar wird genossen, mehrere Stände unterschiedlichen Anliegens konkurieren um Schaulustige, alle Sitzgelegenheiten sind bis auf den letzten Platz ausgereizt, Gerede, Gelächter und ich mitten drin auf dem Weg zum nächsten Seminar, dass mich nicht wirklich reizt und ich mir Gedanken mache, wie ich die 1,5 h gut überstehe. Das erübrigt sich allerdings, als eine mir sehr vertraute Komilitonin - inzwischen Freundin - mir über den Weg läuft. Lass uns mensen gehen! Nun muss ich eingestehen, dass ich in meiner bisherigen, sehr kurzen Studenten-Karriere, nur 1 Mal in der Mensa war. Bei sämtlichen Komilitonen stößt das jedes Mal auf Unglauben und Waaaas? - Ausrufe bzw. Gesichter. Das liegt nicht daran, dass ich das Mensa Essen nicht mag oder wir zu wenig Mensen in Jena hätten, es gibt so gar 3, nein ich hab es nur nie geschafft. Mein Stundenplan ist in den 2 Semestern immer so voll gepackt gewesen, dass ich keine Freizeiten zwischen den Veranstaltungen habe und ich grundsätzlich in den Mensa-Öffnungszeiten immer eine Veranstaltung habe. Heute hab ich mich dennoch überreden lassen und so drängten wir uns gemeinsam in die völlig überfüllte Abbe-Mensa. Zu erst ein kurzer Blick auf den Speiseplan und danach der Thoska-Check - hab ich überhaupt noch Geld drauf? (Thoska= ein elektronischer Studentenausweis, der uns Studenten das Leben leichter machen soll, in dem wir damit sämtliche Verkehrsmittel benutzen können, in die Bibo kommen, Kopieren können und überall damit bezahlen können, vorausgesetzt wir laden das Ding vorher ordentlich auf ) Wir entschieden uns für Hähnchen mit Reis und Soße mit Pilzen. Durch sehr aktives Anstehen kamen wir auch an das Essen zügig ran. Klatsch drauf aufs Tellerchen und weiter in der Masse mitschwimmen. Die Studentin vor uns war mit jeglicher Zusammenstellung wohl nicht zu frieden und ließ sich von den eh schon gestressten Essenfrauen ihre Extrawünsche zusammenstellen. Nichts gibts - wo ist denn da der Einheitsgedanke. Es wird gegessen was auf den Tisch oder das Tablettchen kommt und fertig. Kasse passieren und nun nur noch einen Platz finden. Das wohl größte Problem. Zahlreiche Tische mussten wir abklappern, ehe wir 2 Plätzchen fanden, bei denen uns nicht ein "Besetzt!" oder berucksackte Stühle den Aufenthalt verweigerten. Fast wie im Film - nur das man hier nicht die einzelnen Tische nach den Klischées wie Außenseiter-Tisch, der Tisch der Coolen oder der Mathematikfreaks einteilen konnte. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Dafür war es zu voll und jeder kämpfte einfach nur um sein Mittagessen. Das Essen an sich war okay - wie man sich das so vorstellt in einer Großküche, wenig Gewürze, dafür reichlich und die Wahl zwischen fettig, frittiert, Fastfood mäßig oder weniger fettig, aber trotzdem noch mit der Garantie, danach einen viel zu vollen Magen zu haben. Dagegen half uns dann ein kleiner Spaziergang durch mir fremde Gässchen und ein kurzes Päuschen im Paradies. Zur nächsten Veranstaltung war ich wieder vorbildlich anwesend. Und jetzt warten alle aufs große Gewitter - eigentlich schon seit Gestern, doch ein echter Star, der in aller Munde ist und überall angekündigt ist lässt halt auf sich warten.

So sieht das dann von Außen aus.

Montag, 2. Juni 2008

Wie die Zeit vergeht.....

"Mit dieser Unterschrift melden Sie sich verbindlich zur Modulprüfung an" Dieser Satz begegnet dem ein oder anderen Studenten in letzter Zeit mal wieder oft - sehr oft - fast zu oft, denn beim Gedanken an den ganzen Lernstoff, hätte man manchmal doch lieber keine Unterschrift in das Kästchen neben der Matrikelnummer gesetzt. Auch heute habe ich mich wieder erfolgreich für zwei Prüfungen angemeldet, die neben anderen lustigen Klausuren meine letzte Vorlesungswoche wieder zum Wissensmarathon machen werden. Was solls - wir wollen ja alles schön in der Regelstudienzeit fertig werden und da müssen wir nun eben durch. Ist ja auch noch ein bisschen hin - bildet man sich zu mindest ein. Wirft die schlaue Studentin allerdings ein Blick in den Planer kommt doch das große Erwachen - es sind nicht mal mehr 2 Monate. Wie schnell das Semester doch vergeht. In einigen Veranstaltungen habe ich trotzdem noch das Gefühl, wir wären erst in der Aufwärmphase und steigen sicher noch richtig in den Stoff ein.
Das ganze hat aber auch seine guten Seiten - die Semesterferien nächern sich mit großen Schritten, der Sommer ist ausgebrochen und frau freut sich auf lange Sommernächte, Zeit mit Freunden und der Wiederkehr des so lange vermissten Wahlamerikaner.
Ein Jahr ist es jetzt auch her, dass wir lebenshungrigen, freiheitswütigen und frisch mit der Allegemeinen Hochschulreife ausgestatteten, noch unerfahrenen Menschen der Schule den Rücken zu gekehrt haben. Eine doch lange Zeit, die allerdings wie im Fluge vergangen ist. Ja die Zeit war schön und sitze ich heute in banalen, zu tiefst langweiligen Veranstaltungen sehn ich mich doch manchmal zurück. Doch ich bin zufrieden mit dem was ich tu und wie es jetzt ist. Schließlich werd ich die Schule in ein paar lächerlichen Jährchen wohl wieder live miterleben und mich genug aktiv beteiligen können für längere Zeit. Bis dahin wird das Studentenleben ausgekostet und genossen.

Samstag, 10. Mai 2008

Here comes the sun...






Es scheint als ob die Sonne es geschafft hat und der Sommer endlich Einzug hält. Das merkt frau nicht nur jeden Tag an langen, warmen Sonnenstrahlen die sich des Morgens durch die Vorhänge ihren Weg ins Zimmer bahnen, am Vogelgezwitscher, an angenehmen Temperaturen schon am Morgen, nein frau merkt es auch an der Mentalität der Mitmenschen, die viel entspannter als sonst durch die nun noch überfüllteren Fussgängerpassagen und Einkaufsmeilen schlendern, an akutem Platzmangel auf dem Campus, der bei den ersten Strahlen schon zur Liegewiese umfunktioniert wurde, an noch stickigeren schwitzigen Straßenbahnfahrten, an vielen entblößten Menschen im Paradies ( jaha so heißt unser kleiner feiner Park in Jena ) und daran, dass das Sonnendach im Auto nun zum Einsatz kommt. Mit dem Sommer kam auch ein neues Semester - neue Kurse, Seminare, neue Verwirrung über Modulpläne, Stundenpläne, Studienordnungen, aber auch das gute Gefühl, schon einen Schritt weiter zu sein.
Das schöne Wetter wurde auch am Männertag intensivst für eine Radtour genutzt - auch wenn böse Stimmen auf der männlichen Seite für einen Frauenfreien- Männertag pledierten. Wir Mädelz wollten nun mal auch unsern Spaß - und bekamen ihn auch, um ihn in vollen Zügen genießen zu können. Auch Dorffeste locken nun wieder und so war das Blütenfest ebenfalls ein Anlaufpunkt.
Und nun ist schon wieder Pfingsten - Arbeiten ist angesagt. Wieder viele hungrige Mäuler gilt es zu stopfen und jeden noch so anstrengenden Gast zufrieden zu stellen, wobei auch irgendwann meine Gastfreundlichkeit den Bach runter gehen kann. Es gibt Momente, da fällt es mir schwer noch freundlich und beherrscht zu sein...Heute war es besonders extrem - woran das lag ich weiß es nicht. Am Wetter? Den Leuten? Etwa an mir? Das Durchschnittsalter der Gäste war doch ziemlich hoch - eine Goldene Konfirmation mit 30 Personen, welcher ich mich zu widemen hatte und ein runder Gerburtstag standen auf dem Plan. Freundlich und bemüht durfte ich mir dann aber Sprüche von Männern im höheren Alter anhören, bei denen mir doch ein gewisser Eckel den Rücken runter lief. " Ja Fräulein, dann bringen sie mir noch eine Flasche Wein und Ostern gehn wir zusammen die Eier suchen" - Bitte was? "Die Bedienungen hier werden auch immer schöner, aber nach Ihnen kann ja da gar nichts mehr kommen, das ist ja nicht mehr zu toppen." Danke schön, ich fühl mich geschmeichelt, allerdings auf die Frage ob ich ihm noch was bringen könnte kam dann " Bei dir würdsch auch gern mal einkehren und landen" Hallo - hab ich was auf meiner Stirn stehen - was soll denn das bitte???? Auch andere Sätze wie - " nimmste mich dann heut Nacht mir zu dir nach Hause, da könn wa uns noch lieb haben" oder "Ja ich hab gehört ich schlaf heut hier mit der Bedienung in einem Schlafsack auf dem Tisch" gingen gleich mit auf die selbe Liste, auf die dann auch gewisse Ausflüge einzelner Hände auf meine Körperteile geht. In solchen Momenten wünscht man sich gaaaaanz weit weg, oder die Erlaubnis diesen älteren Herren, welche wohl ihren 2. Frühling erleben, richtig die Meinung zu geigen. Aber eigentlich mag ich meinen Job und somit blieb es einfach nur bei einem bestimmten Lächeln und einer kessen Antwort oder Spruch. Ja das Wetter übt sich doch sehr stark auf die Gemütszustände aus. Trotzdem freu ich mich auf bzw. über den Sommer und die Semesterferien :o)

Dienstag, 1. April 2008

Melle - haste kurz Zeit?

Mit dieser Frage wurde ich gestern am Telefon von Jepi, einer lieben Freundin begrüßt. Mh joa für was denn? Schnell wurde mir berichtet,dass sie unbedingt noch ein Essay von 4 bis 6 Seiten für die Uni fertig schreiben muss und ihr absolut nichts mehr einfällt und sowie so und überhaupt alles doof wär. Also schnappte ich mir noch schnell mein altes Deutschbuch und fuhr zum Problemfall - Essay. Da es sich um ein Fachgebiet handelte, in welchem ich überhaupt nicht bewandert bin, machte ich mir und ihr wenig Hoffnung aber versuchte mich trotzdem reinzufitzen. Frauen in Polen, welche unter modernen Transformationsprozessen leiden oder auch nicht. Nach ca. 2 Stunden rumdoktorn und mogeln, Ränder vergrößern Absätze einziehen und noch einigen einschieben von äußerst wichtig klingenden Sätzen hatten wir es auf stattliche 4 Seiten gebracht, was Jepi ausreichte. Die ganze Zeit stand sie allerdings unter Strom und ich erfuhr während der "Bastelei", dass sie noch heute nach Chemnitz will und muss, weil wichtige Sachen in ihrer Unistadt zu erledigen seien. Unter anderem auch ein Tisch bei einem Möbelcenter abzuholen wäre. Kurz vor ´Vollendung unserer Arbeit lud Jepi mich somit spontan ein mitzukommen. Ein anruf bei mir zu Hause und kurz darauf saßen wir leider schon viel zu spät im Auto, das Möbelcenter sollte 20 Uhr schließen, es war 18. 45 - unschaffbar. Noch dazu mit leerem Tank. Beim Ansteuern der Zapfanlagen wurde uns leider bewusst - hier ist anstehen gefragt, der Sprit is billig. Auch diese Hürde wurde genommen und ab ging es nach Chemnitz.

Auf dem Weg versuchte ich verzweifelt mit dem Möbelhauskontakt aufzunehmen, welches sich aber partu weigerte - ein total schlechter Kundenservice zumal es noch 1 h vor Feierabend war. Kein Erfolg auf dem telefonischen Wege und trotz aller Hast waren wir 20 Uhr nur in Chemnitz aber noch nicht beim besagten Möbelriesen. Dort waren wir 10 Minuten später erreichten auch noch Mitarbeiter, die uns allerdings wenig Verständnis entgegenbrachten und uns unverrichteter Dinge von dannen ziehen ließen. Na toll. Tisch bezahlt. Abhohlfrist abgelaufen. Ein voller Erfolg. Wenigstens kam ich aber dazu Jepis Wohnung zu begutachten und sehr sehr neidisch über die schön eingerichtete und sanierte Altbauwg, mit hohen Decken und hellen Räumen zu werden. Im Kühlschrank fand sich auch noch brauchbares. Gestärkt gings noch auf einen Abstecher in die Uni - ja die hatte noch auf - und dann auf den Heimweg. Zwar haben wir somit nicht alles geschafft was erledigt werden sollte, aber wir hatten viel Zeit uns mal tiefgründig zu unterhalten. Den Spaß gabs als Extra obendrauf, und das ist schließlich die Hauptsache.

Und das Licht ging aus - na toll.....

21.58 Uhr in Leipzig. Ich sitzte endlich im Zug nach Hause mit Sebas und Gaby an meiner Seite. Hätte mir heute morgen, als ich noch nichts ahnend in den Zug nach Leipzig gestiegen bin, jemand erzählt, was da heut noch abgeht, dann hät ich mir das vielleicht doch noch mal gut überlegt. Die Arbeit lockte mich mal wieder ins Zentralstadion. Lok gegen Aue - schon bei dieser Konstellation, bzw. schon beid er Konstellation Lok gegen überhaupt irgendwen, ahnt man nichts Gutes, trotzdem, bis jetz geriet ich noch nie ernsthaft in, ich nenn es vorsichtig mal "Fanangelegenheiten" und die Arbeit macht mir nun mal Spaß. Ich fuhr schon etwas eher nach Leipzig und nutzte die Chance zum Bummel durch den Hauptbahnhof. Entspannt gings dann mit der Straßenbahn zur Arena und von dort aus zu Fuß ins Stadion. Das Wetter war genial und dem entsprechend auch meine Laune. Nach langer Saisonpause gehts endlich wieder los mit den Caterings und Veranstaltungen in Le - endlich wieder die liebgewonnenen Kollegen sehen. Die Vorbereitung und auch der Start liefen ohne Schwierigkeiten, zwar war sich mein lieber Standleiter nicht sicher, welche Aufgabe ich denn lieber übernehmen sollte, sodass ich zunächst von einem Kassenstandpunkt zum nächsten wanderte um den dann wieder einzurichten und schließlich doch am Ende beim Zapfen landete. Mir wars egal - macht alles gleich Spaß, so lang es nicht der Grill ist :D Und als nun die erste Halbzeit läuft, wir somit den ersten Ansturm von hungrigen und durstigen Fanmäulern hinter uns hatten, den ersten starken Beschimpfungen zwecks des Bieres, welches nämlich nach Vorschrift der Veranstalter nur im alkoholfreien Zustand in die Kehlen der Krakeler gelangen darf, stand gehalten hatten und auch schon sämtliche Vorräte wieder aufgebessert hatten oder dabei waren hör ich den Klang einer vertrauten Stimme. Ein Blick unter meinen Zapfhahn hindurch, ja, die Anlagen dort sind leider nichts für kleinere Menschen wie mich, mir geht die Theke immer bis zur Brust, bestätigte mir - es war Sebas. Nach einem kurzen Moment der Verblüffung auf beiden Seiten, kurz ein "Hallo, wie gehts? Was machst du denn hier?" ausgetauscht und er verschwand wieder im Getümmel. Weiter gings also. Während Lokisten und Auespieler eisern um Tore kämpften, sich aber auf dem Rasen der Ball nicht ins Eckige bewegen wollte, zapften und verkauften wir eisern weiter und hielten auch dem Pausenandrang statt. Zweite Halbzeit - wieder etwas Ruhe für uns. der Blick auf die Uhr - 19.00 Uhr. Da kam mir in den Sinn doch noch mal auf den Zugfahrplan zu schaun, am Sonntag hat die Deutsche Bahn ja leider nicht so wirklich Lust jede Stunde zu fahren, sodass meistens gerade die Züge weg fallen, die man gerade benötigt hätte. Und natürlich 19. 58 der nächtse und danach erst wieder einer ab 21.58. In dem Moment schneite auch wieder Sebas vorbei, der seinen Durst vom anstrengendem Spiel schauen stillen wollte. Er erklärte mir, dass er nicht allein hier sei, Gaby und Lars im Schlepptau hätte und sie ebenfalls mit dem Zug kämen. Somit beschloss ich mich ihnen nach getaner Arbeit anzuschließen. Ich durfte zum Glück auch zeitig gehen so das der frühen Heimfahrt nichts mehr im Wege stand - dacht ich. 19.30 pünktlich endete das Spiel mit einem Stand von 0:0. Wie aufregend.
Zu viert gings nun auf schnellstem Wege aus dem Stadion und schon da die erste Hürde. An statt auf kürzestem Wege zur Straßenbahn mussten wir ,aufgrund der Sicherheitsvorkehrungen zahlreicher Polizisten, eine ganze Runde um die Sportstätte laufen. Toll - wertvolle Zeit die uns fehlte. Abgehetzt schafften wir es an die Bahn und quetschten uns zwischen stinkende, schwitzige, angestachelte und krakelende Fans in die Bahn Richtung Hauptbahnhof. Diese fuhr los, wir waren erleichtert, nun nur noch am Hauptbahnhof auf einen Sprint zum Gleis gefasst machen und wir hätten unseren Zug locker geschafft. Hätten. Die Bahn fuhr nur 5 Meter weit und überlegte es sich dann anders. Es stoppte, Polizei von der rechten Seite, Polizei von der linken Seite. Im irren Tempo fuhren die grün weißen Mobile und Wäägelchen an uns vorbei.
Das Licht ging aus. Toll, die Bahn hatte es komplett aufgegeben auch nur einen Meter weiter zu fahren. Da Lars einen anderen Zug bekommen musste der 20. 30 fahren sollte stiegen wir aus und gingen zu Fuß. Wir reihten uns ein in die Fanmassen, welche anscheinend alle gen Hauptbahnhof eilten. Hierbei schien der riesen Fantraube alles egal zu sein, rote Ampeln, Straßen und Fußwege - alles wurde einfach nur als Trampelpfad genutzt ohne Rücksicht auf Autofahrer oder andere Verkehrsteilnehmer. Langsam kam frau dann doch in den Sinn- hier jetzt nur nichts Falsches sagen....als dann 5 Meter neben mir ein Böller aus heiterem Himmel explodierte war mir schon mulmig zu Mute. AAAAAngst ich will Heim, hier weg, die ham doch alle nen Knall und mein Zug hab ich wegen denen nun auch nicht geschafft. An der nächsten Straßenkreuzung nahm uns die Polizei mit Bussen und Wasserwerfern die Vorfahrt. Die wollten wohl auch gen Hauptbahnhof?! Angekommen am Bahnhof sah man von weiten schon die Polizeiautos und Fanmassen vor dem Eingang. Eine ungute Vorahnung hatten wir alle schon die sich dann auch noch bestätigte. Der Bahnhof war komplett abgeschirmt. Keiner kam mehr rein. Polizisten in Blockaufstellung. Die Fanmassen verteilten sich auf die verschiedenen Eingänge und redeten auf die Polizisten ein. Lars konnten wir nach langen Überredungen und Beteuerungen, dass er alleine ganz sicher nicht die Auefans verhauen möchte und sein Ticket auch schon gekauft hat, in den Bahnhof schleusen.
Wir - blieben draußen. Vor uns an den Eingängen Polizei und hinter uns nun auch wie aus dem nichts Polizei auf der Straße. Toll, ich will da rein ich will mich wenigstens irgendwo hinsetzen können und dann mit dem nächsten Zug ab nach Hause. Die Fans wurden nur noch agressiver und ich war ehrlich froh nicht allein zu sein. Nach einer dreiviertel Stunde durften wir endlich die heiligen Hallen betreten. Kurz beim namenhaften gelb - roten Fastfoodkonzern vorbeigeschaut und somit auch noch die restliche Wartezeit tot geschlagen. Und nun nur noch schnell Heim und ins Bett - das war mal ein aufregendes Spiel, wobei das mit Fußball ja nun nichts mehr zu tun hat. Und da soll sich noch mal einer beschweren und fragen, warum wir nur alkoholfreies Bier ausschenken dürfen.

Samstag, 29. März 2008

Ostern und was da sonst noch war....

Nach Ermahnungen von meiner lieben Bloggerkollegin Anne und langsam einsetzenden Gewissensbissen, habe ich mich durchgerungen meinen Blog nicht aussterben zu lassen und wieder zu füttern - mit Impressionen der letzten Tage, Wochen - wie lange habe ich nicht mehr gepostet...
Mein Marburg Aufenthalt ging leider viel zu schnell dem Ende entgegen und so hieß es wieder mal für wohl längere Zeit Abschied zu nehmen. Zurück zu Hause warteten zahlreiche Familienfeiern und 3 Semesterarbeiten auf mich. Die erste Semesterarbeit wurde mehr oder weniger in einem Schreibmarathon beendet und pünktlich abgegeben - auf Rückmeldung warte ich allerdings immer noch, was mich doch ein wenig beunruhigt. Ein befreiendes Gefühl war es trotzdem erstmal. Nun sind es nur noch zwei...
Ostern kam auch schnellen Schrittes und eilte aber irgendwie genauso schnell an mir vorüber. Ich verbrachte Karfreiteg und beide Osterfeiertage damit zu arbeiten. Ja die liebe Studentenkasse will aufgebessert werden. Somit hieß es Ostersonntag 120 Mäuler im Akkord zu stopfen, volle Tabletts zu blancieren, Tellerberge durch die Gegend zu schleppen, immer schön lächeln, freundlich sein und am Ende das beruhigende "Wir würden gern zahlen" in den Ohren und der Kasse klingeln zu hören. Wobei es sehr umgängliche, nette Gäste gibt, die dann auch zusammen zahlen und dann gibt es wiederrum Gäste, die einen bis zu dem Moment, an dem derjenige, welcher nach der Rechnung verlangte dieselbige vorgelegt bekommt, bemerken sie möchten doch getrennt bezahlen. Ja dann geht sie los die Rechnerei - ohne GTR oder irgendeinen anderen Rechner. Das verrückteste war, als sich an einem 6 Personen Tisch gegen Ende der ganzen Aufteilungsarbeit in die zwei Tischenhälften herausstellte, dass nun die eine Seite eine Apfelschorle mit auf der neuen, handgekritzelten Rechnung hatte die eigentlich auf die andere Seite gehöre. Ich bat um Entschuldigung und wollte den Fehler rückgängig machen, als von einem Herrn auf der anderen Tischhälfte der Einwand kam " Du kannst deiner Schwester die Apfelschorle ja erstmal zahlen, ich geb dir dann das Geld mein Sohn" - in solchen Momenten muss man sich schon ein Kommentar verkneifen.Ostern -ein fest im trauten Familienkreis, groß zum gemeinsamen Essen gehen aber bitte getrennte Rechnungen, ich zahl nur meins. Willkommen in Deutschland. In anderen Ländern entbrennen regelrechte Diskussionen um die Ehre die gesamte Rechnung zu übernehmen....naja. Große Zwischenfälle gab es aber zum Glück nicht, zufriedene Gäste und somit auch gute Stimmung bei uns. Mir wurde weiterhin noch die Ehre zu Teil, 250 Klöße handzudrehen - echte deutsche Handarbeit, 2 h stand ich in der Küche und formte monoton aber mit Liebe die beliebte Beilage, auf das sie am nächsten Tag von hungrigen Gästemäulern verschlungen wurden. Auch wenn schon Ostermontag war riss der Gästeansturm nicht ab. Totmüde stieg ich gegen Abend dann aus dem Dirndl und wieder in zivile Kleidung, meine Füße schmerzten aber mein Konto wurde wieder um mehrere Euro bereichert und Spaß hatte ich auch dabei.
Ein weiteres Highlight war der LE - Trip mit der lieben Anne. Alle wichtigen Details liest man am besten auf ihrem Blog....erfolgreich unterschrieb sie aber ihren Ausbildungsvertrag und ich durfte während des historischen Moments nur durch eine Tür getrennt anwesend sein. Erstaunlich gut fanden wir uns auch im Fadenkreuz der Straßenbahnen zu recht und so schauten wir gleich noch in potentiellen Wohngegenden vorbei, bestaunten wunderschöne Fassaden, freuten uns über Kneipenumzüge, schlenderten noch über den Hauptbahnhof und saßen schließlich wieder glücklich und zufrieden im Zug gen Heimat. Der Rest der Woche wurde aufgelockert durch einen weiteren Leipzig Besuch und durch einem Spätnachmittag mit zwei sehr lieben Mädels im Florenz.
Und jetz ist es schon wieder Schlafenszeit, zu mindest für mich persönlich. Morgen werd ich mich zur Arbeit ins Zentralstadion nach Leipzig begeben. Lok gegen Aue - das gibt wohl Haue. Ich werds herausfinden.

Samstag, 23. Februar 2008

Ich bin dann mal weg...

Die letzte Prüfung wurde absolviert und so ging es am Dienstag mit Sack und Pack wieder nach Hause - ich bin dann mal weg. Und Tschüß Jena...Endlich unifreie Tage - machen was man möchte. Die ersten Prüfungsergebnisse wurden auch schon verkündet und ich habe das Glück in keine Nachprüfung zu müssen - nicht einmal in Althochdeutsch, was ich zum Glück mit einer 3 abschließen konnte. Eine sehr gute Leistung für dieses Fach und den Zeit- und Arbeitsaufwand, welcher investiert wurde - wie ich finde. Am Mittwoch durfte ich dann den Eintritt in ein neues Lebensjahr feiern, wobei erstmal nur Verwandte anwesend waren und ich eine externe Freunde-Party noch begehen werde.
"Ich bin dann mal weg" hieß es auch am Tag danach, für mich ging es in den Westen, nach Hessen um genau zu sein in die Universitätsstadt Marburg. Lang vermisste Freunde wiedersehen. Da waren auch 5 Stunden Zugfahrt keine Hürde...
Und nun bin ich also im Westen. Die Abende und Nächte sind lang, laut und prozentig, die lieben Menschen noch lieber als in Erinnerung und auch das Wetter spielt mit. Ja es ließ sogar eine Spritztour mit dem Motorrad zu - einfach toll. Wind in den Haaren, Weite und Freiheit spüren....frei nach dem Motto wär bremst hat verloren.
Die Uni also in ganz weiter Ferne, doch im Hinterkopf pochen 3 aufdringliche Seminararbeiten an ein Türchen und mahnen mich mit dem Abgabedatum, welches sie in großen roten LED-Lettern vor em Türspion hüpfen lassen. Doch noch ist kein Einlass. ein paar wenige Tage möchte ich hier noch genießen - danach bleibt noch genug Zeit für die Uni.

Dienstag, 12. Februar 2008

The Fog

Dicke Nebelschwaden trieben heute den ganzen Tag ihr Unheil. Wie an den Häusern festgeklebt durchzogen sie sämtliche Straßen und Stadtteile. Die hörheren Gebäude und auch den Jen-Tower ( bzw. Intershopturm; die Keksdose oder auch den Penis Jenensis ) konnte man lediglich erahnen. Der Nebel kroch in alle Ecken und leider auch durch die Sachen und in die Haare - langes bändigen der widerspenstigen Matte am frühen Morgen konnte man sich schenken, die Nässe lies sie wieder wild kringeln. Auf der Straße sah man die Hand vor Augen nicht. Gestalten tauchten wie aus dem Nichts 1 m vor dir auf und verschwanden auch sofort wieder.
Stephen King hätte seine wahre Freude an der Location gehabt, genauso wie wohl sämtlichen Horrorfilm Regisseuren das Herz höher gesprungen wäre.
Die gemeine Bevölkerung aber macht dieses Wetter einfach nur missmutig, depressiv und ein klein wenig agressiv. Dazu kommt noch der liedige Gang zur Arbeit oder Uni, mit dem schlechten Gewissen noch zu wenig für die nächste Klausur getan zu haben.
Doch solche Tage muss es wohl auch geben, denn umso mehr freut man sich auf Ferien, langes Ausschlafen und den Frühling.
Positiv war allerdings, dass mein Stundenplan heut sehr überschaubar war - man merkt es geht dem Ende entgegen - und ich wieder ein paar Unterschriften und Stempel mehr auf meinem Modulkärtchen habe. Außerdem konnte ich mir heute die Studienbescheinigung fürs Sommersemester ausdrucken - an sich ja nichts besonderes - aber es ist doch ein tolles Gefühl zu sehen, dass die 1 beim Punkt "Semesteranzahl" zu einer 2 herangereift ist. Es geht also voran - langsam zwar, immerhin liegen noch 9 Semester vor mir - aber die ersten kleinen Hürden sind wohl überstanden.

Montag, 11. Februar 2008

Final Countdown - die letzte Vorlesungswoche ist angebrochen

Es ist Montag. Die Sonne lachte, die Vöglein sangen - aber noch nicht in der Früh um 6. Leider, denn das würde das frühe aus dem Bett kriechen vielleicht sogar erleichtern. Jedoch schien die liebe Sonne umso mehr als Frau mit Sack und Pack nach Jena flitzte - in meinem kleinen Ferrarin Urlaub :D Die besten 2 Stunden des Tages - wie schon die Ohrbooten zu singen pflegten - denn das Leben ist wie eine große Autobahn, lass uns nicht lange überlegen sondern los fahrn...
2 Stunden nur für mich, in denen die Gedanken auf Wanderschaft gehen und dann schon mal schnell in die nun nicht mehr all zu sehr entfernten Semesterferien schweifen.
In Jena holt einen wieder der Ernst des Lebens ein - wobei Ernst und ich schon alte Bekannte geworden sind in diesem Semester :D Die erste Klausur wurde mehr oder weniger erfolgreich hinter uns gebracht - Grammatik des Althochdeutschen - ich verkneife mir hier jegliches Kommentar dazu. Trotzdem ist es beruhigend wenigstens etwas von der langen Liste der - Wichtige-Sachen-die -ich -noch-bis-zum -Ende-des-Semesters-erledigen-muss streichen kann.
Nun ruft der Werther - ein Thema für die Seminararbeit muss noch her. Aber die Semesterferien rücken näher - es geht dem Ende entgegen - Juhu. Doch schon jetzt ahn ich, dass auch diese vermeintlich freie Zeit wieder viel zu schnell durch die müden Studentenhände rinnen wird.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Großstadtschlangen

Morgens halb 8 in Jena. Wind und Regen machen den Morgen nicht unbedingt besser. Es wird zur Bahn gesprintet, doch entweder fährt grundsätzlich die, die man erwischen wollte genau dann ab, wenn man nur noch wenige Meter vom Türknopf entfernt ist und die Finger schon nach dem Druck auf das blinkende Knöpfchen lechzen.Man muss somit wieder 10 Minuten auf die nächste Bahn warten.Oder, man schafft noch die vermeindlich gewünschte Bahn, merkt aber schnell, dass das doch die spätere war, und man nur das Privileg hat die Wartezeit in der Bahn und nicht außerhalb dieser verbringen zu dürfen - was bei dem Wetter wenigstens ein kleiner Trost ist. Wie Schlangen schlängeln sich die menschenbepackten Transportmittel durch die Stadt. Zu den Stoßzeiten ist grundsätzlich an einen Platz nicht zu denken. Wenn man doch einen ergattert, heißt es alten Menschen diesen zu überlassen. Trotzdem mag ich Straßenbahn fahren, wenn es nicht in Viehtransport ausartet, und man seinen Gegenüber auch gleich umarmen könnte, man auf Tuchfühlung mit Menschen gehen muss, die man im normalen Leben nur von Weiten betrachten würde oder es nicht gerade geregnet hat oder noch regnet. Ich mag den Geruch regendurchtränkter Kleidung nicht und schon gar nicht die Luft in der Bahn, welche nicht ihre großen Fenster öffnen um frischen Wind in die Sache zubringen. An solchen Tagen kann man nicht mal aus den riesen Glasscheiben schauen, da dort sämtliche Körperausdünstungen kleben bleiben. Sonst ist Straßenbahn fahren eigentlich angenehm. Immerhin noch ein paar Minuten Ruhe vor dem Sturm an der Uni, abschalten, MP3 - Player aufs Ohr oder noch schnell Zeit zum Lesen; Leute beobachten und Gespräche belauschen - die Landschaft vorbeiziehen lassen. Leider durchdringt eine computerisierte Frauenstimme mit der Ansage -"Löbdergraben, Stadtzentrum" - die vermeindliche innere Ruhe und erinnert einen daran, auszusteigen. Wieder hinaus in das trübe Matschwetter - auf den Weg in die Uni. Die Schlange öffnet die Schleusen und ein Menschenmeer strömt hinaus.

Mittwoch, 23. Januar 2008

Erinnerungsfetzen

Seit Wochen versuche ich zu bloggen, festzuhalten, was ich erlebte, meine Gedanken in die Weiten des Webs zu senden - aber es ging nicht. Zum einen fehlte Zeit, zum anderen Ruhe und obendrein auch noch der richtige Antrieb. Dabei ist eigentlich immer etwas los gewesen in den letzten Wochen.
Zu ersteinmal Weihnachten - Plätzchen backen mit den jüngeren Familienmitgliedern, nach Hause kommen. 2 Wochen ohne Uni, dafür mit Familie. Lang ersehnt und im Flug vorbei. Alte sehr gute Freunde wieder gesehen - ja die Schü weilte in Deutschland. Familienabende, Partyabende und Arbeit. Die kam hinzu. Unerwartet, plötzlich, aus dem Nichts - am ersten Weihnachtsfeiertag wurde ich von ihr geweckt. Was tut man nicht alles aus Freude und aus Geldeswillen. Weihnachten ging, Silvester kam. Danach waren es nur noch ein paar Tage bis zum erneuten Aufbruch nach Jena. Zwischendurch Keinohrhasen gesehen - unbedingt empfehlenswert. Andere lustige und wichtige Dinge erledigt. Und schon hatte mich der Uni-Alltag wieder. Die erste Woche lief relativ entspannt an - am Freitag wartete der Theoball auf zahlreiche neugierige Erstis und feierfreudige höhere Semester. Feiern auf hohem Nieveau, mit Abendgaderobe, Theater, Chor und zum Schluss ganz ordentlicher Musik und DJ. Resümee am Morgen als um 4 das Bett in Sicht war - es war schön. Leider auch ein wenig wehleidig stimmende Erinnerungen an den Abiball, der schon in so weiter Ferne wieder liegt.
Die Wochen vergehen wie im Flug, das Semester neigt sich dem Ende und der nun Panik bekommende Student zu den Büchern und zur Frage - Werd ich die Prüfungen schaffen? Das k.o.- System kann einen schnell ins aus befördern - fällst du durch die Klausur durch, kannst du sie nachschreiben - danach ist Ende Gelände. Unsicherheit macht sich breit. Entgegen aller guten Vorsätze fürs Wochenende wurde aus dem Lernen nichts - die Pflicht rief ! Es ist Faschingszeit und das bedeutet trinklustige und zahlende Gäste. Das Ganze eigentlich 4 Wochenenden hintereinander. Letztes Wochenende gab den Startschuss. Ich mag meine Arbeit aber der Rentnerfasching am Sonntag ist jedes mal wieder eine Qual. Rentner sind schlimmer als kleine Kinder. Aber auch unter ihnen gibt es ganz liebe und gut zahlende Menschen.
Und nun ist schon Mittwoch. Wochenmitte. Immer noch ist eine latente Prüfungsangst und ein schlechtes Gewissen, aufgrund meiner Lernabstinenz, mein Begleiter.
Freude aber über Semesterferien die sich nahen, über Nachrichten aus der Heimat - von altvertrauten Freunden, aus Finnland und Amerika.