Montag, 25. August 2008

Games Convention und der Rest des Wochenendes

Ein Hauch von Schweiß in der Luft, Musik der unterschiedlichsten Richtungen, Dunkelheit und permanentes Flimmern der Bildschirme und Lichtinstallationen - das war die Games Convention in Leipzig. Ich bin kein Computerfan oder - freak. Gut fürs Internet, E-Mails, Fotos bearbeiten, Musik hören und zum Arbeiten schreiben brauch ich meinen Schleppi, aber Ahnung vom Metier hab ich nicht. Ich fuhr meinem jüngeren Bruder zu Liebe hin. Das Wochenende stand somit fast komplett im Dienste der Familie. Samstag feierten wir den nun wohl definitiv letzten Schulanfang meiner Geschwister. Das Nesthäckchen wackelt nun jeden Morgen mit einem viel zu großen Ranzen, aber stolz wie Bolle in die Bildungsanstalt. Samstagnacht tourten wir jungen Wilden noch nach LE City in den "Zappelbunker" und waren in den frühen Morgenstunden wieder zu Haus. Nach 2 h Schlaf fand ich mich dann auf der GC mit einem total begeisterten und viel zu quirligen Brüderlein wieder. Durch 4 Hallen schoben sich tausende PC-Fans, wobei sich ziemlich oft das Klischee dieser Menschengruppe bestätigte - lange, fettige Haare, Brille, sehr unreine Haut, schlaksig, lang, dünn - oder genau das Gegenteil - sehr beleibt, man konnte schon sagen "fett", mit apatischem Computerblick und meist schwarz gekleidet, wobei mir von den T-Shirts her die unterschiedlichsten Computerspiele entgegen prangten.
Technisch gesehen, gab es nichts, was es nicht gibt und dazu wurden von den meisten Ständen und Austellern, die Leute angeheizt - mit lauter Musik, kurzen Röcken und "tollen" Preisen.
Nach besonders ausgelassenen Schreien von Publikumsseiten her, wurden dann von grölenden Moderatoren und fast nackten Hostessen - Schlüsselbänder, T-Shirts, Taschen, Süßigkeiten, Luftmatratzen, Controller, Pc-SPiele, ganze Konsolen, Getränke, Mousepads, Tastaturen und was das Gamerherz noch alles begehrt in die Menge geschmissen, welche sich wie wilde Tiere auf die Artikel stürtze. Ich hab Menschen selten so hemmungs-, rücksichts- und hirnlos gesehen. Und in den selben Hallen findet die Buchmesse statt - echt ein atmosphärischer Unterschied wie Tag und Nacht. Ich wurde zum Rucksackhalter und Taschenträger degradiert, während das Bruderherz sich ins Gedränge stürzte um sein Glück zu probieren und mir dann die ergatterten Preise in die Tasche zu schmeißen, die am Ende überquoll und wohl wenigstens die Eintrittspreise für uns beide und die fiesen Parkgebühren wieder reinholte. Nach 6 h fuhren wir gen Heimat - er sehr zufrieden und glücklich, pausenlos erzählend und seine Beute begutachtend, ich sher sehr müde, aber zufrieden weil er es war.

Donnerstag, 21. August 2008

"Sie wolln wo weg fohrn?"


"Ja - wolln wir!" antwortete ich der alten, wohl leicht verwirrten Dame, die mich und Caro an der Ampel einfach ansprach. "Wo denn hin?" "Nach Berlin"- "Das is aba weit weg" "Ja". Diese Begegnung der dritten Art war der Auftakt für einen Kurztrip mit Caro nach Berlin. 2 Tage und eine Nacht verbrachten wir in der deutschen Hauptstadt. Kurz aber dafür gut. Alexanderplatz mit zahlreichen Bratwurstmännern, die Weltzeituhr - "Wir treffen uns an der Weltzeituhr" - Fernsehturm, der wie immer soooo begehrt war, dass wir uns nicht in die Schlange zahlreicher anderer Touris einreihten, hippe In-Läden, kleine Boutiquen, U-und S- Bahn - Fahrten, wobei nicht eine Fahrt in die falsche Richtung ging, Potsdamer Platz, SonyCentert, Unter den Linden, Friedrichststraße, hunderte Touris unterschiedlichsten Nationen, Madame Tussauds - was uns durch Horrorpreise leider den Besuch verwehrte, eine Fahrt zum Wannsee - ohne Badehose und kleines Schwesterlein - chinesisches Essen, ein Penner in der U-Bahn - welcher uns fürs "Motz" begeistern wollte, wir ihn aber erst für einen Bombenleger hielten; teures chinesisches Feuertopf-Essen, Etagenduschen, all-you-can-eat- Frühstücksbuffet, das Film-und Fernsehmuseeum, welches uns in den Bann zog und wir auf den Spuren von Dr. Caligari und Marlene Dietrich wandelten, weiteres shoppen und stöbern, ein Zug und ein letztes Zipfelchen Berlin aus dem Zugfenster. Das war Berlin. Und eh ich mich versah war ich wieder zu Hause. Die Woche fast wieder um und Morgen werde ich meine Kiddis im Hort mal wieder besuchen.

Freitag, 15. August 2008

Im-Bett-liegen-bleib-Wetter

Ein Blick aus müden Augen und durch das regenbetropfte Fenster bestätige mir meine Vermutung - heute ist bzw. war ein Im-Bett-liegen-bleib-Tag, an dem man sich sinnlose Fernsehserien ansieht, ein gutes Buch liest, Musik hört, vom Bett aus im Internet spazieren geht, Gedanken nachgeht, alte Erinnerungen und neue Pläne vorkramt und einfach am besten gar nicht aufsteht. Man sollte sich in einen viel zu großen, aber warmen und weichen Wollpulli oder in ein Sweatshirt kuscheln, wobei beide am besten bis fast zu den Knieen reichen müssen und die Ärmel gerade so die Fingerspitzen frei lassen dürfen. Man sollte so eine tolle riesen Tasse haben, welche man mit beiden Händen umfassen kann und muss, diese mit einem heißen Kakao ( wahlweise auch Kaffee) füllen und sich daran wärmen. Man sollte einfach nichts weltbewegendes tun.
Ich habs versucht. Zumindest das liegen bleiben. Auch das Fern sehen wurde in Angriff genommen aber schon nach einer halben Stunde suchte ich die Standby-Taste und griff zum Buch auf dem Nachttischchen. Eine Empfehlung von meiner lieben Bücherfreundin Anne - "Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli", zog mich in ihren Bann und es hat gute Chancen auf der Lieblingsbücherliste zu landen.
Irgendwann musste ich doch das Bett verlassen - ein Haushalt läuft nicht von allein und die Brüderschar musste auch gebändigt werden.
Und heut Abend gehts nach Mügeln, nein nicht aus Sensationsgeilheit, sondern der Firebirds wegen, und des Umstandes, dass sonst wenig los ist. Also werde ich doch noch aktiv - aber eines schönen Regen- oder Schneetages, werd ich mit meinem langen Wollpulli, einem Pott heißer Schokolade, mit dicken Wollsocken vorm Kamin sitzend den Gedanken nachhängen und Nichts tun

Donnerstag, 14. August 2008

Neue Wege

Ich hab es getan - das erste Mal alleine mit dem Auto in die große City - nach LE. Es ist ja nicht so, dass das jetzt eine Großtat ist. Wahrscheinlich würde sich auch jeder Mann darüber belustigen - aber für mich war es was Besonderes. Ich fahre ja gern Auto, notgedrungen auch sehr oft, und weder Autobahn, Landstraße, Umleitungen noch Stadtfahrten machen mir was aus, eigentlich, aber nach Leipzig hab ich mich nie reingetraut. Immer schön umgangen. Notfalls wurde der kleine rote eben am PC in Engelsdorf abgestellt und dann die Bahn genommen. Wenn frau schon am Hauptbahnhof sieht, dass die Straße vierspurig wird, jeder Tacho anscheinend 50 km/h bzw. 60 km/h anders definiert und jeder eigentlich so fährt wie er möchte, ist das zu viel für den weiblichen Fahrstil. Heute musste es aber sein - die Arbeit verlangte, dass ich die Große Fleischergasse finden sollte. Fix vom Opa das Navi ausgeliehen und ab ging es. Leider schon gegen 5 uhr in der Früh, so dass ich 4 uhr aufgestanden bin und dem entsprechend müde die ersten Songs im Radio mitträllerte. Die Tante im Navi war sehr, sehr freundlich und lotste mich sicher an den Zielort. Man bzw. frau fühlte sich auch nicht so allein im Auto - und ich muss zugeben, dass ich auch mit der netten "Uschi" geredet hab, sie klang eben sehr sympathisch. Der Straßenverlauf am Hauptbahnhof war dann wirklich eine kleine Challange -
aber Augen auf und durch. Goerdelerring abgebogen und das Tantchen hat den Rest übernommen. Und so konnt ich noch ein wenig aufgeregt von der Fahrt und Stolz auf meine Leistung - die ja eigentlich die Tante vom Navi gemacht hat - aus meinem kleinen Ferrari steigen.
Der Rückweg - eine Kleinigkeit. Und Zwischenstopp machte ich bei meiner Mutsch - in der Kindergrippe, wobei ich mich sofort in die Knirpse verliebte, gleich 2 Stunden mit ihnen spielte, Obstfrühstück gemacht habe und auch dem Töpfchengang beiwohnen durfte. Das klingt kitschig - aber ich wollt am liebsten nicht mehr weg, und auch die kleinen Mäuse integrierten mich sofort und brabbelten meinen Namen. Einfach süß. Das bestätigte mir einmal mehr, dass ich mit Kindern arbeiten möchte und mein Studiengang schon der richtige für mich sein wird. Die Leiterin hatte auch ein Auge auf mich geworfen gehabt, was ich erst später merkte und meinte ich dürfte sofort bleiben - sie seien eh unterbesetzt - solch Lob ging am Morgen natürlich runter wie die Butter auf dem Frühstücksbrötchen. Ich kann halt mit Kindern - und jetzt auch mit dem Verkehr in Leipzig.

Donnerstag, 7. August 2008

Zeit verstrichen

Das Bloggen ist in letzter Zeit wieder einmal viel zu kurz gekommen, der gemeine Student kostet seine Semesterferien eben mehr oder weniger effektiv aus. Es ging für mich erneut mal wieder in die Universitätsstadt im Westen - Marburg. Wie Otto so schön feststellte, hatte ich mich ohne größere Schäden zu nehmen, durch "die Mauer" gemeiselt und verbrachte einige tolle Tage mit lieben alten Bekannten, sehr guten Freunden und neuen Leuten.


Der Aufenthalt war viel zu kurz - wie immer, aber in der Heimat ging es dann sofort wieder in die Vollen. 20. Wiegenfeste wollten gefeiert, dafür Geburtstagsgeschenke gebastelt, Ultimative- Willkommens-Überraschungspartys organisiert und vorbereitet werden. Endlich war dann auch der kleine große Auswanderer unter großem "Jubel" und "Hallo" wieder da - die Clique wieder so gut wie komplett.
Danach raffte es mich dahin. Kleine Männchen schlichen sich in meinen Kopf, der zu explodieren drohte, und hämmerten mit Spitzhacken an die Schädeldecke als wenn es kein Morgen gäbe. Mein Köfper reagierte unangenehmer Weise mit Fieber und Schmerzen. Trotzdem musste ich nach Jena - der Umzug stand bevor. Ich habe endlich, die für mich auf den ersten Blick perfekte Wohnung bzw. WG für mich gefunden. Raus aus Jena Lobeda - rein nach Jena Stadt - mit Blick über die City und die Saale, direkt am Saaleufer. Und teilen werde ich mir die Wohnung mit einer Mitbewohnerin, die mir sympathisch erschien. Somit wurde ich also umgezogen - denn meine Ellis boten mir ihre tatkräftige Unterstützung und das große Auto an, was alles ungemein erleichterte und innerhalb eines Tages war es geschafft.
Erleichtert konnte ich mich der Kurierung und Gesundung widmen, welche erfolgreich einsetzte und ich für einen Trip nach Chemnitz wieder einsatzfähig war.
Was danach kam - Arbeit, richtige Arbeit. Zu nächst Kartoffelernte, denn was eine Bauersenkelin ist, muss weiß nicht nur, dass Kühe nicht lila sind, sondern muss auch mit anpacken. So wühlte ich mich mit den anderen Familienmitgliedern durchs Feld, auf der Suche nach der kostbaren Knolle. Am Ende konnte ein Hacken auf dem Aufgabenzettelchen gemacht werden und zur nächsten Aufgabe geschritten werden - "Zaun". Ja der Zaun durfte nun 2 Tage meine vollste Aufmerksamkeit genießen. Schleifen und Streichen und nochmal Streichen - und das bei blauem Himmel und Sonnenschein. Viel Zeit zum Nachdenken und so "verstrich" die Zeit im wahrsten Sinne des Wortes. Heute wurde der letzte Pinselstrich getan und mit Schrecken stellte ich fest, dass der liebe Vati in der Werkstatt bzw. Garage neben dem Farbtöpfchen, auf dem "'Zaun" in weißen Lettern prankte - auch noch zwei Farptöpfe postiert hat, auf denen "Garage" steht. Ich hoffe auf´s Beste, vom Streichen hab ich vorerst genug.
Und jetzt - jetzt ist es warm und ich freu mich auf Morgen - denn die Anne wird Geburtstag haben und ich werde mit ihr hineinfeiern dürfen. Das wird schön!