Donnerstag, 25. Oktober 2007

Man kann nicht nicht kommunizieren

Mit dieser Weisheit startete heute meine erste Veranstaltung. Proseminar über Phonetik und Phonologie. Zwar habe ich mich die ganze Zeit doch ein wenig gefragt, wofür ich denn solch ein Seminar, welches sich mit dem Sprechen und der Transkription des Deutschen, für mich als Deutschlehrer gut ist, aber es war eines der Seminare, welches mir auf Anhieb gefiel. Die Dozentin geht vom Wesen in Richtung Frau U. - Mutter Natur - und somit muss man sich einfach wohlfühlen. Das nächste Seminar war Religionspädagogik, doch die Sitzung wurde auf grund der feierlichen Immatrikulation kurz gehalten. Lediglich Organisatorisches. Jetzt habe ich fréi, zumindest keine Veranstaltungen mehr, allerdings noch eine Menge Bücher zu besorgen und Kopien anzufertigen - also was hier alles über den Kopierer wandert geht auf keine Studentenhaut mehr. Wie schön war es doch in der Schule, als uns die Lehrer mit Kopien versorgten....Naja frau ist ja nun groß. Mein weiterer Tag wird wohl auch dadurch bestimmt sein die WG zu putzen - diese Woche bin ich laut Putzplan dran - und meine Chinesischen Mädels in die hohe Kunst des Nudeln mit Bolognese Kochens einzuweisen. Das wird sicherlich lustig und Schmackhaft ;D
Übrigens noch eine weitere Erkenntnis: Man sollte als Student jeden Cent sparen, da man Bücher in utopischen Werten kaufen sollte, die meist rein zufällig noch von den Dozenten selber verfasst wurden und somit natürlich sehr aufschlussreich sein sollen.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Und der Himmel ist grau

Der Wettergott meint es wirklich nicht gut mit Jena. Man wacht auf und starrt in das trübe, triste Grau, welches die zahlreichen Plattenbauten noch hässlicher erscheinen lässt. Es ist eine echte Überwindungssache dann noch die Wohnung zu verlassen und in der morgendlichen Dämmerung, die aber eigentlich den ganzen Tag anhält, da ja nie die Sonne durchkommt, durch den kalten neuen Tag gen Straßenbahn zu stapfen. Straßenbahn fahren ist an und für sich eine tolle Sache wie ich finde - Leute beobachten und die Stadt sehen - wenn man denn etwas sieht. Zu Stoßzeiten ist man mit vielen anderen einfach nur eingefercht wie im Viehtransport und wünscht sich sehnlichst die richtige Haltestelle herbei.
Die erste Vorlesung des Tages machte dem Namen Vorlesung auch alle Ehre - ein Dozent der einfach nur einen Vortrag eines anderen Professors vorlas. Na danke und spätestens nach dem Hinweis, wo dieser im Netz zu finden ist ging der halbe Saal. Ich riss mich zusammen - man kann ja nicht schon in der ersten Woche alles schwänzen und blieb - eigentlich umsonst. Hab den Vortrag schon runter geladen bereit zum ausdrucken und durcharbeiten - super und dafür steht frau auf.
Mit der freudigen Hoffnung, dass die nächsten Veranstaltungen nun nur noch besser und interessanter werden können, stürze ich mich wieder in den Tag und dessen sehr unschönem Wetter.

Dienstag, 23. Oktober 2007

Auf die Schnelle...

schreibe ich nun aus dem echt kalten Uni-Foyer ein paar Zeilen um meinen Blog nicht ganz verkommen zu lassen. Am Wochenende hieß es Caro, meine neue Lieblingsfinnin zu begrüßen und vom Flughafen abzuholen, was aber eher spontan heran reifte. Danach das übliche - putzen, Brüder hüten und zur Feier des Samstages noch wunderbar Essen gehen oder vielmehr Fahren mit meinen lieblingsmädels oder einigen davon ;D Das Tropics zog uns bzw. vielmehr Caro aufgrund ihres nachhole Bedarfs an interkulturellen Kontakten doch noch an und so endete der Freitag erst Samstag Früh oder war es doch ein anderer Tag - ich weiß es nicht da hier in Jena die Zeit eh ihren eigenen Rhythmus hat. Ich habe es nun auch geschafft erfolgreich mein Fach zu wechseln, da mich die Englisch Leute nicht haben wollten. Studiere nun also Deutsch und die Welt halte sich fest Religion - Frau Neubert hatte es mir vorrausgesagt. Naja und einen neuen halbwegs humanen Stundenplan habe ich mir auch erbastelt der mir vorschreibt nun zur nächsten Vorlesung oder ist es doch ein Seminar - zu flitzen. Grüße aus Jena!!!!

Sonntag, 14. Oktober 2007

Angekommen ?! - ein Post den ich am 08.10. schrieb

Heute ist oder war es also so weit - der mit gemischten Gefühlen erwartete Tag; mein erster richtiger Tag in Jena. Es ist 20:15 Uhr - eigentlich prime time im TV. Wär ich zu Hause würde wahrscheinlich Computer und Fernsehr laufen, das Icq würde mich fröhlich quakend mit Mitteilungen meiner Freunde versorgen, der Fernsehr mit den neusten Musikvideos und im restlichen Haus würde noch lange nicht Ruhe einkehren, da noch längst nicht alle der 3 Drüder geduscht, umgezogen und ins Bett verfrachtet wären. Ich bin aber nicht zu Hause sondern in meinem neuen Zweitwohnsitz, was ich allerdings noch nicht ganz wahr haben kann oder will. Es herrscht Stille. Weder TV noch Pc habe ich im Momment hier. Mein einziges Fenster zur Welt - das Radio. Nachrichten, die sich in jeder halben Stunde wiederholen und Songs, die auch nach der 20. Wiederholung durch den Sender teilweise nicht besser sondern eher schlechter werden. Nach einigem gezappe durch die fabelhafte Auswahl an Sendern kurz bei einer Buchlesung gelandet. Als ich mich begann in die Geschichte einzufinden, endete diese jäh unterbrochen von einer Sprecherin des MDR-Figaro. Was ich höre Figaro?! Nein, das geht echt nicht. Weiter gezappt, jedoch wieder beim üblichen Jump gelandet.
Der Blick aus dem Fenster ist einfahc genial und für ein Dorfmädel wie mich schon gigantisch. Sieht es auch am Tage ein wenig grau und langweilig aus, erstrahlt die Gegend nun. Blog reiht sich an Blog - junge, alte, hohe niedrige, und genauso unterschiedlich wie die Häuser sind auch deren Bewohner. Zahlreiche Generationen unter einem Dach vereint. Zahlreiche Berufe oder auch nicht, zahlreiche verschiedene Kulturen treffen aufeinander. Die unterschiedlichsten Wünsche, Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte, Lebensideale, Religionen, Werte und Moralvorstellungen schlummern hier säuberlich in kleine Wohnungen einsortiert. Hunderte kleine beleuchtete Fenster - Lichter in der Nacht. Eines geht aus, ein anderes an. Hinter einem wird gestritten, hinter dem nächsten geliebt, gelacht und gelebt, Und ich mitten drin. Auch mir gehört nun ein solches Fensterchen an das ich mich aber genauso wie an den Rest der Wohnung noch gewöhnen muss. Unbekannte Wege, neue unbekannte Geräusche, Gerüche und Mitbewohner. Das WG-Leben wird eine der ettlichen neuen Herausforderungen die auf mich nun zukommen und die ich annehme. Der heutige Tag diente wieder einmal zum Putzen und entkeimen der Küche, welche einfach nur verwahrlost war und in die ich sicher noch sehr viel Zeit investieren werde - denke ich. Die restliche Zeit reichte für einen kurzen Abstecher zur Einkaufspassage, das mehr und mehr wohnlihc machen meines Zimmers und zu aufschlussreichen Gesprächen mit den Mitbewohnern.
Ob ich angekommen bin vermag ich nicht zu sagen, aber ich weiß, dass ich einen weiteren Schritt auf meinem Lebensweg gegangen bin. Nun wird auch mein kleines Fensterlicht erlöschen und hoffentlich morgen mit neuen Erkenntnissen wieder aufgehen.

Sonntag, 7. Oktober 2007

Jena - ein Studentenmärchen?!

Dieser Frage werde ich nun ab Montag in den kommenden Wochen wahrscheinlich auch Monaten auf den Grund gehen. Endlich habe auch ich eine vorrübergehende ganz passable Blibe gefunden. Ich teile mir mein Reich mit einem albanischen FH-Informatik-Studenten und einer super lieben und ganz tollen chinesischen Jura-Studentin, welche noch ihr Staatsexamen hier nachholen will. Also eine Multikulturelle Angelegenheit. Mein Zimmer bekam von mir höchstpersönlich einen neuen gelben Anstrich und mit Hilfe der handwerklichen Fähigkeiten und der Brieftasche meines Vatis einen nagelneuen blauen Teppich, ein neues Bett, sowie neue Möbel ( Regal, Hängeregal, Schreibtisch ). An dieser Stelle Danke an die Erzeugerfraktion! In Zukunft wird mein zweites Heim also Jena Lobeda-West sein. 10 Minuten Straßenbahn ins Zentrum, 5 Minuten zu Fuzß zum Rewe und morgen 2 Autobahnstunden bis nach Jena. Ich allein auf der großen weiten Straße. ich weiß jetzt schon, das sehr sehr viele Neuheiten auf mich warten und bin aber noch am zweifeln ob ich das nun positiv oder negativ finden soll. Egal, es steht fest ich geh jetzt nach Jena und lass das ganze Studium einfahc auf mich zurollen in der Hoffnung nicht überrollt zu werden - doch wie immer werde ich Standfest bleiben!

Dienstag, 2. Oktober 2007

Why does it always rain on me?

Das dachten sich heute nicht nur Travis sondern auch ich mir, als ich wohl oder übel 7.30 Uhr mein warmes gemütliches Bett gegen die Dusche und einen kleinen morgenmuffligen Bruder eintauschen musste. Nach Frühstück und tiefgreifenden Gesprächen mit einem 5 jährigen über Spinnennetze und ihre Bauart, erfolgte der allmorgendliche Transport in die Kita. Danach - Stille im Haus. Hausarbeit erledigt, sich mit dem vierbeinigen Freund beschäftigt. Einen Blick durch das Tor zur Welt gewagt - Talkshows, Gerichtsshows...Dinge die die Welt nicht braucht. Ich möchte nicht wissen wer die Cindy oder Mandy aus der Platte geschwängert hat, genauso wenig wie ich wirklich schlechten Laiendarstellern beim Abspielen einer "ganz normalen" Gerichtsverhandlung zu sehen möchte. Kurz hängen geblieben bei Frauentausch. Wieder typische Klischees die aufeinander prallen, und am Ende nur Zoff und wüste Beschimpfungenund schon nach 2 Tagen der Wunsch abzubrechen. Typisch deutsche Produktion. Wenn das da draußen also die Welt und das wahre Leben ist - so hatte ich heute keine Lust darauf. Tor wieder zu - nein danke Welt ich bleib draußen. Statt dessen übte ich mich einer Kunst, die in der heutigen technisierten Welt als altmodisch und out gilt udn somit viel zu wenig Beachtung bekommt. Die hohe Kunst des Briefe schreibens. Nach wenigen Minuten, war viel Frust und Freude, sowie auch alles weitere auf 8 Seiten gepackt und möchte nun auf den Weg über den großen Teich gehen. Danach wieder das leidige Thema Wohnungssuche. Annoncen gewälzt, Telefonate geführt, Absagen kassiert und Besichtigungstermine ausgehandelt. Morgen also am Tag der Deutschen Einheit geht es wieder nach Jena - vielleicht gibt es an diesem ehrwürdigem Datum ja nun auch eine Vereinigung für mcih und Jena.

Montag, 1. Oktober 2007

Begossene Pudel - oder the Wohnungssuche must go on

Am Freitag war es wieder einmal soweit, es zog mich nach Jena. Zur Unterstützung an meiner Seite - mein liebster Erzeuger. Der Morgen grau und trüb, aber zu ertragen. Mir reichte lediglich eine Shirtjacke und meine Ballerinas, aus Stoff wohl bemerkt mussten einfach sein. Würden eh die meiste Zeit wieder im Auto sitzen und für die paar Meter in Jena bauch ich auch keine dicke Jacke - so mein Gedankengang. Sämtliche Adressen, Stadt- und Uniplan an Bord und ab auf die Autobahn. Im Radio meldeten sie Dauerregen für Sachsen und Thüringen - wo soll der bitte herkommen?! Nach den ersten Kilometern - Tropfengeprassel auf sämtlichen Autos, Scheibenwischersynchrontänze und nicht mehr einfach nur nasse Fahrbahnen. Wasser wohin das Auge sah und im Hinterkopf - Mist, hät ich wenigstens einen Schirm eingepackt. Hoffentlich wirds bis Jena besser. Nein es wurde nicht besser, im Gegenteil. Eine höhere Macht entschied sich mal alles rauszulassen. die erste Wohnungsbesichtigung. Die Adresse dank meinem Händchen für die richtigen Karten und meine Fähigkeit als Navi schnell gefunden. Wohnblock, 6. oder 7. Stock. Das Zimmer weiß und klein - sehr klein. Meine Ansprüche aber nicht mehr so hoch wie anfangs deshalb doch ganz passabel. Smalltalk mir den Bewohnern der WG, 2 Jungs im selben alter, auch Neulinge, Computerfreaks zum Studieren hier. Prüfende Blicke meiner männlichen Unterstützung, kurze Verabschiedung und zurück zum Auto. Immer noch flossen Struzbäche auf Gehwegen und Straße. Im Auto nächstes Ziel angepeilt. "2 Zimmer im Grünen. Ruhige Lage. 32 m² für 200 € warm." 14 Uhr sollte Besichtigung sein. Zwischenstopp im Stadtzentrum. Irgendwie mussten wir zur Mensa und zum Infostand gelangen, um nach den neuesten Angeboten zu Fragen. Es regnete Blasen. Da im Zentrum wenig Parkmöglichkeiten, mussten wir wohl oder übel laufen. Innerhalb weniger Minuten, nein Sekunden waren Haare und Klamotten durchnässt und ich um die Erfahrung, dass ich komplett das falsche Outfit, die falschen Schuhe gewählt hatte und das nächste Mal sicher einen Schirm habe reicher. Erster anlaufpunkt desahlb dm - Schirm kaufen. Mit einem von mir ausgewählten pinken Schirm trotten wir zwei wie begossene Pudel gen Mensa. Hätten wir uns sparen können. Weder das Schwarze Brett noch die als so hilfreich ausgepriesene Info konnten uns weiterhelfen oder aktuelle Angebote liefern. An der Info erntete ich mit meiner Frage sogar noch Gelächter - na Danke sehr freundlich. Auf schnellstem Wege ins Auto und zur nächsten Besichtigung. Diese eine Katastrophe. Die 2 Zimmer im Grünen entpuppten sich als mehr oder weniger 2 Räume in denen der Muff von Jahrzehnten stand. Das Bett machte den Anschein als sei nicht nur einer drin gestorben, die Möbel im "Sperrmüll-Retro-Style". Das zweite Zimmer welches eine Kochnische enthalten sollte, ohne Fenster. Die Kochnische ein notdürftig zusammen geschustertes Waschbecken mit Gaskocher, eine keimige sehr alte Mikrowelle. Der Vermieter ein ca.70 jähriger Mann in Bademantel, der uns nicht wieder gehen lassen wollte und am liebsten noch ein langes Gespräch über die deutsche Wirtschaft und sein Leben angefangen hätte. Dies erstickten wir im Keim und saßen noch begossener als vorher, dafür aber unter großem Gelächter udn Geläster wieder im Auto - nein im Grünen werde ich wohl nicht wohnen...Neue WG neues Glück. Jena Lobeda, 8.Stock. Das Zimmer geräumiger, hell, gelb, warm und freundlich. Die Mitbewohner sehr nett und umgänglich. Der Haken noch 10 weitere Bewerber. Na toll - Erfolgschancen ja richtig optimal ( dies ist ironisch zu verstehen )! Endgültig mit dem Latein, dem Wetter und den Adressen am Ende ging es wieder auf die Autobahn. Diesmal Stop&Go bei immer mehr Wassermassen. Nicht glücklich und nicht froh dafür nass und hungrig hielten wir dann ncoh in LE. Schnell getankt für wenig Geld und um 19.30 Uhr war die Jena fahrt beendet. Ich bleibe weiterhin heimatlos, rastlos und nun auch ratlos.