Montag, 1. Oktober 2007

Begossene Pudel - oder the Wohnungssuche must go on

Am Freitag war es wieder einmal soweit, es zog mich nach Jena. Zur Unterstützung an meiner Seite - mein liebster Erzeuger. Der Morgen grau und trüb, aber zu ertragen. Mir reichte lediglich eine Shirtjacke und meine Ballerinas, aus Stoff wohl bemerkt mussten einfach sein. Würden eh die meiste Zeit wieder im Auto sitzen und für die paar Meter in Jena bauch ich auch keine dicke Jacke - so mein Gedankengang. Sämtliche Adressen, Stadt- und Uniplan an Bord und ab auf die Autobahn. Im Radio meldeten sie Dauerregen für Sachsen und Thüringen - wo soll der bitte herkommen?! Nach den ersten Kilometern - Tropfengeprassel auf sämtlichen Autos, Scheibenwischersynchrontänze und nicht mehr einfach nur nasse Fahrbahnen. Wasser wohin das Auge sah und im Hinterkopf - Mist, hät ich wenigstens einen Schirm eingepackt. Hoffentlich wirds bis Jena besser. Nein es wurde nicht besser, im Gegenteil. Eine höhere Macht entschied sich mal alles rauszulassen. die erste Wohnungsbesichtigung. Die Adresse dank meinem Händchen für die richtigen Karten und meine Fähigkeit als Navi schnell gefunden. Wohnblock, 6. oder 7. Stock. Das Zimmer weiß und klein - sehr klein. Meine Ansprüche aber nicht mehr so hoch wie anfangs deshalb doch ganz passabel. Smalltalk mir den Bewohnern der WG, 2 Jungs im selben alter, auch Neulinge, Computerfreaks zum Studieren hier. Prüfende Blicke meiner männlichen Unterstützung, kurze Verabschiedung und zurück zum Auto. Immer noch flossen Struzbäche auf Gehwegen und Straße. Im Auto nächstes Ziel angepeilt. "2 Zimmer im Grünen. Ruhige Lage. 32 m² für 200 € warm." 14 Uhr sollte Besichtigung sein. Zwischenstopp im Stadtzentrum. Irgendwie mussten wir zur Mensa und zum Infostand gelangen, um nach den neuesten Angeboten zu Fragen. Es regnete Blasen. Da im Zentrum wenig Parkmöglichkeiten, mussten wir wohl oder übel laufen. Innerhalb weniger Minuten, nein Sekunden waren Haare und Klamotten durchnässt und ich um die Erfahrung, dass ich komplett das falsche Outfit, die falschen Schuhe gewählt hatte und das nächste Mal sicher einen Schirm habe reicher. Erster anlaufpunkt desahlb dm - Schirm kaufen. Mit einem von mir ausgewählten pinken Schirm trotten wir zwei wie begossene Pudel gen Mensa. Hätten wir uns sparen können. Weder das Schwarze Brett noch die als so hilfreich ausgepriesene Info konnten uns weiterhelfen oder aktuelle Angebote liefern. An der Info erntete ich mit meiner Frage sogar noch Gelächter - na Danke sehr freundlich. Auf schnellstem Wege ins Auto und zur nächsten Besichtigung. Diese eine Katastrophe. Die 2 Zimmer im Grünen entpuppten sich als mehr oder weniger 2 Räume in denen der Muff von Jahrzehnten stand. Das Bett machte den Anschein als sei nicht nur einer drin gestorben, die Möbel im "Sperrmüll-Retro-Style". Das zweite Zimmer welches eine Kochnische enthalten sollte, ohne Fenster. Die Kochnische ein notdürftig zusammen geschustertes Waschbecken mit Gaskocher, eine keimige sehr alte Mikrowelle. Der Vermieter ein ca.70 jähriger Mann in Bademantel, der uns nicht wieder gehen lassen wollte und am liebsten noch ein langes Gespräch über die deutsche Wirtschaft und sein Leben angefangen hätte. Dies erstickten wir im Keim und saßen noch begossener als vorher, dafür aber unter großem Gelächter udn Geläster wieder im Auto - nein im Grünen werde ich wohl nicht wohnen...Neue WG neues Glück. Jena Lobeda, 8.Stock. Das Zimmer geräumiger, hell, gelb, warm und freundlich. Die Mitbewohner sehr nett und umgänglich. Der Haken noch 10 weitere Bewerber. Na toll - Erfolgschancen ja richtig optimal ( dies ist ironisch zu verstehen )! Endgültig mit dem Latein, dem Wetter und den Adressen am Ende ging es wieder auf die Autobahn. Diesmal Stop&Go bei immer mehr Wassermassen. Nicht glücklich und nicht froh dafür nass und hungrig hielten wir dann ncoh in LE. Schnell getankt für wenig Geld und um 19.30 Uhr war die Jena fahrt beendet. Ich bleibe weiterhin heimatlos, rastlos und nun auch ratlos.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Aber die wollten dich doch anrufen Melle... sag mir bescheid, wenn du ein Heim gefunden hast. Für die nächsten paar Jahre. Übrigens hab ich heute meinen endgültigen Ablehnungbescheid gekriegt aus Dortmund. Egal.

Kai hat gesagt…

In München verlosen sie Wohncontainer. So schlimm kann es nicht wersden. Ich drücke dir die Daumen.

Melanie hat gesagt…

Na super - danke Herr Schnabel das baut mich ja ungemein auf. Wohncontainer sind immer noch besser als gar keine Wohnung...