Mittwoch, 18. Juni 2008

Geräuschpegel

Es beginnt mit dem lauten Brummen, Rattern und Summen des Rasenmähers, später steigt das druchdringende Geräusch der Flex mit ein und um das ganze zu vervollständigen stimmt auch das Knallen der Besen im Hausflur gegen die Sockelleisten mit ein. Als ich auf den Wecker schau ist es 7.30 Uhr und ich hätte noch ziemlich genau eine Stunde schlafen können, aber heute schaff ich es nicht alle anderen Geräusche um mich auszublenden, obwohl ich sie nun fast schon gewohnt bin. Da wohn ich nun um 7. Stock - herrliche Aussicht, weiter Blick, großes Fenster und es könnte am Morgen alles so schön sein, die ersten Sonnenstrahlen würden mich wecken und selbst das doch sehr laute Vogelgezwitscher würde mich nicht stören - aber ausgeträumt, der Geräuschpegel ist hier extrem hoch. Gut, nicht an jedem Tag säubern die lieben Putzfrauen den Hausflur und das Treppenhaus, aber das macht auch nichts - statt dessen gibt es Kinderlärm und Geschrei aus dem gegenüberliegenden Kindergarten. Ich mag Kinder, sehr so gar, was auch eine gute Voraussetzung für mein Studiengang und Berufswunsch ist - aber ich muss nicht zu unchristlichen Zeiten von Rolf-Zukowski-Liedern, die so laut und schief gesungen werden, dass ich das Gefühl habe die Kinderschar steht neben meinem Bett, geweckt werden. Einfach nur noch eine Stunde länger Schlaf - bitte, kann doch wohl auch nicht so schwer sein, oder? Ist es denn nötig, dass der Hausmeister und seine Bauarbeiterfreunde schon gegen 7 Uhr anfangen gerade in unserer Straße rumzurumoren? Mich beschleicht auch das Gefühl, dass gerade in den Morgenstunden die lautesten und geräuschstechnisch effektivsten Geräte heraus gekramt und zum Einsatz gebracht werden. Wer bitte schön muss denn schon Morgens irgendetwas mit der Flex zurecht stutzen oder unbedingt die Motorsäge rausholen. Ist das die Rache dafür, dass er so früh aufstehen muss und auch noch unsere Schäden an Haus und Hof reparieren muss? "Wenn ich nicht schlafen kann, dann dürft ihr das auch nicht"?! Komischer Weise hört man am Nachmittag diese Geräusche dann nie. Da sind es höchstens lautstarke Wortgefechte zwischen jugendlichen Mitmenschen, meist leider auch mit Imigrationshintergrund, die mich zum Erschüttern bringen. Da fallen Worte, die selbst ich nicht kenne und oft bleibt es auch nicht bei schlagkärftigen Worten. "Du bist Deutschland" - ja das ist die Bronx von Jena.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Melle, sei froh, dass du Putzfrauen fein das Treppenhaus wischen und du es nicht selbst tun musst. Hausordnung ist keine schöne Sache. =)
Und außerdem schlaft ihr Studenten eh viel zu viel ;-)