Mittwoch, 8. August 2007

Nachtrag

Da am gestrigen Abend mein Pc entweder einfach keien Lust mehr hatte und auch lieber das Sommergewitter in sich aufsaugen wollte, oder aber ich einfach mal wieder zu blöd war ihn richtig zu bedienen, kommt nun heute noch das, was mir seit gestern auf der Zunge oder eher in den Fingern liegt.
Bei Sonnenschein und mit noch guter Laune machten sich 43 Kinder, 2 Hortnerinnen und eine Praktikantin - meine Wenigkeit, auf den Weg nach Schmannewitz um ins kühle Nass zu tauchen. Nun ist es mit 43 Kindern nicht ganz so einfach im Straßenverkehr und schon gar nicht, wenn sämtliche Straßen nach Schmannewitz gesperrt und in der Bauphase sind. Trotzdem bahnten wir uns den Weg durch Kiesberge, Teerschutthalden, Monsterbagger, Lastwagen und Schilderwälder bis wir plötzlich an eine Straßenschlucht gelangten, die sich gähnend vor uns über den Weg erstreckte und auch nicht den Anschein machte in den nächsten paar Minuten den Schlund zu schließen. Nach kurzer Überlegung wählten wir den Weg des geringsten Widerstandes und bahnten uns einen Weg an der Schlucht vorbei am Straßenrand. Hierbei hatte unser kleiner Tross aber nicht mit den Dahlener Einheimischen gerechnet, eine ganz spezielle Spezies, welche sich wohl damit die Zeit vertreibt, da schon im Rentenalter, ein kleines Beet vor dem kleinen Eigenheim zu pflegen und ihre kleine heile Welt zu genießen. Kaum waren die ersten 10 Kinder an der Seite vorbei geschleust, wurden wir auf die Spezies aufmerksam. Es waren 2 - Männlein und Weiblein. Das Männlein, um seinem Weibchen zuimponieren und sein vermeindliches Revier zu verteidigen, fuchtelte wie wild mit seinen Körperanhängen, schrie und wetterte was sein kleines Vokabular hergab. Hier ein Zitat:"Ihr müsst doch spinnen, seid ihr bescheuert, macht euch da weg , ihr seid doch bekloppt..." Dieses Zitat umreißt nur einen kleinen Teil des "Gesprächs", wie er es wohl nennen würde. Die Kinder, wahrscheinlich verwundert darüber, was aus so einem Männchen in so weiter Ferne alles rauspoltern kann schauten erst ein wenig verdutst das Männlein und das nun auch schreiende Weiblein an und danach - uns, die wir nicht minder verwirrt waren. Diese Verwirrung wich aber bald der Empörung. Wir begannen nun doch unseren Tross über die gemeine Straßenschlucht zu heben, welche uns in diesem Falle als eher minder gefährlicher zu erscheinen schien als ein aufgeregtes Männlein im Balzverhalten und mit Rechen. Während nun einer nach dem andern rübergereicht wurde, versuchte eine von uns mit etwas nieveauvollerem Worten die Situation zu enschärfen und ich versuchte mich innerlich zurück zuhalten, da ich erstens ja "nur" Praktikantin bin und zweitens immerhin 43 Kinder mehr oder weniger sprachlos am anderen Schluchtende stand. Wir verzogen uns schnell aus der misslichen Lage und schafften es auch bis ans erquickende Wasser. Rückzu ging es dann eh mit dem Bus und der Tag wurde für die Kinder wieder mal ein wunderschöner Ferienbadetag. Das Männchen ward nicht wieder gesehen - zum Glück, aber ich finde es traurig, dass der Wortschatz einiger Menschen so niedrig und das Aggressionspotenzial auch noch im ruhigen, besinnlichen Rentenalter so hoch ist. Da beschwert sich diese Spezies unserer Gesellschaft über die Jugendlichen, deren verhalten und Ausdrucksweisen; aber selbst sollten sie sich doch in einem gewissen Grade bessern. Es waren ja immerhin nur kleine Kinderfüße, welche nicht einmal über das eigene Grunstück liefen und selbst dann fände ich doch in Gegenwart von Kindern einen Ruhigeren Tonfall und gemäßigtere Ausdrucksweise für angebracht. Und ich dachte immer alle Omis und Opis lieben Kinder!?

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Melle meine Sumsebiene! Offensichtlich sind diese armen alten Menschen sehr verbittert. Ich bin stolz, auf dich, dass du sie nicht angeschrien hast. Ich hätte =)

Anonym hat gesagt…

Da ist ein Komma zu viel...

Kai hat gesagt…

Liebe Melanie, als Blogschreiberin weißt du jetzt, dass dieser auch zur Lebensbewältigung dienen kann. Ruhig bleiben und am Abend die Bösen schriftlich "zerreißen". Das hilft dem eigenen Selbst. Heute geht ihr nicht baden. Heute regnets. Wie wäre es mit einer lustigen Schlammschlacht in den Gärten der Alten?